R.U.S.E. im Test: Frischer Wind im Echtzeit-Genre
Vorwort
Es gibt Diskussionen, die wurden so endlos geführt, dass man sie kaum noch ertragen kann. Und doch sind die debattierten Inhalte von so hoher Relevanz, dass man kaum umhin kommt, sich ihnen immer wieder aufs Neue zu widmen. Der Faktor „Innovation“ bei PC-Spielen ist zu eben dieser Gruppe der Kontroversen zu zählen.
Hintergrund ist, dass sich von den Entwicklern über die Publisher bis hin zum potentiellen Kunden alle Beteiligten immer wieder überlegen müssen, aus welchen guten Gründen ein Titel den Zuschlag erhalten soll, während ein anderer stattdessen links liegen gelassen wird. Natürlich gibt es eine Vielzahl von Faktoren, die in dieser Hinsicht eine Rolle spielen. Neben Aspekten wie der technischen Qualität (viele Projekte scheitern bekanntlich allein schon an einer fragwürdigen Umsetzung) ist dabei auch, man ahnt es, die Innovation entscheidend.
Der Grund hierfür ist banal: In Zeiten, in denen allmonatlich eine ganze Flut von neuen Titeln erscheint und in der die meisten gängigen Genres nur so aus den Nähten platzen, kann ein Alleinstellungsmerkmal dazu führen, dass die erwähnte Überlegung bezüglich des Zuschlags häufiger positiv ausfällt. Dieses Alleinstellungsmerkmal wird gemeinhin mit „Innovation“ überschrieben – ein Begriff, der zugleich auch als Schlüssel zum Erfolg bezeichnet werden kann.
Und so verwundert es nicht, dass „R.U.S.E.“, der neueste Echtzeitstrategie-Titel aus dem Hause Ubisoft, mit genau diesem Alleinstellungsmerkmal punkten soll: Strategisch anspruchsvoll, aber nicht zu überladen; einfach in der Steuerung, aber dennoch komplex genug, um Authentizität und taktische Tiefe zu liefern – so lauten einige der Ansprüche dieses Spiels.
Im Folgenden soll geklärt werden, ob „R.U.S.E.“ tatsächlich frischen Wind ins ziemlich festgefahrene Genre bringt und inwieweit diesen Ansprüchen unterm Strich entsprochen wird.