Sony Ericsson Xperia X8 im Test: Android-Smartphone für unter 200 Euro
5/8Grundfunktionen und Eingabe
Echte Tasten zum Annehmen und Beenden von Anrufen besitzt das Xperia X8 nicht. Damit ist es für Vieltelefonierer eher uninteressant. Auch eine Schnellwahl über die Zifferntastatur, wie es HTC beispielsweise im Android-Addon „Sense“ bietet, wurde nicht implementiert. Dennoch eignet sich das X8 recht gut zum Führen von Telefonaten. Auf die genannten Komfort-Extras muss man aber zugunsten eines geringen Preises verzichten.
Android bringt bekannterweise alles mit, was zur Kommunikation per SMS, MMS und E-Mail nötig ist. Diese gehören unserer Ansicht nach zu den grundlegenden Funktionen, die ein Smartphone in jedem Fall bieten muss. Im Falle des Xperia X8 ist außerdem auch eine App für Notizen vorinstalliert, sodass hier nicht auf den Android Market zurückgegriffen werden muss.
Schnelles Tippen ist auf dem Xperia X8 nur im Landscape-Modus (Querformat) möglich, da die Bildschirmtastatur sonst zu schmal ist. Bei der virtuellen Eingabemaske handelt es sich um die gewöhnliche Android-Tastatur mit neuem Anstrich. Einige Zeichen, die es beispielsweise auch mit Akzent oder Umlautpunkten gibt, lassen sich durch Halten der jeweiligen Tastenfläche auswählen. Zahlen und diverse Sonderzeichen sind hingegen nur über eine ziemlich kleine Schaltfläche am unteren Rand erreichbar.
Multi-Touch-Gesten unterstützt das Xperia X8 nicht. So ist es etwa nicht möglich, in Google Maps per Zwei-Finger-Bewegung (Pinch-to-Zoom) den Kartenausschnitt zu vergrößern oder zu verkleinern. Ob dies an Hardware- oder Software-Einschränkungen liegt und möglicherweise durch ein Software-Update ergänzt werden kann, ist uns nicht bekannt. In seltenen Fällen reagierte der Touchscreen zudem nicht sofort auf die Berührung mit dem Finger und es war dementsprechend ein zweiter Versuch nötig, um etwa eine Schaltfläche zu aktivieren. Dies war jedoch eher die Ausnahme. Häufige Probleme gibt es nur am oberen Bildschirmrand, dort befindet sich jedoch meist nur die Statusleiste, welche sich in der Mitte gut nach unten hin öffnen lässt.
Software
Da die UX-Oberfläche von Sony Ericsson immer noch nicht vollständig an Android 2.1 angepasst wurde, hat auch das Xperia X8 die inzwischen veraltete Version 1.6 an Bord. Ein Update auf „Eclair“ (2.1) soll noch im Oktober den US-amerikanischen Markt erreichen. Als Europäer sollte man die Vorfreude jedoch zügeln, da schon sehr oft mehrere Wochen zwischen der Veröffentlichungen jenseits des Atlantiks und auf dem hiesigen Markt lagen. Es ist wahrscheinlich, dass das längst überfällige Update im November „Over-the-Air“ auf allen Xperia X8 landen wird.
Mit „Eclair“ wird sich der Nutzwert des Xperia X8 enorm steigern. Derzeit müssen Kunden nämlich auf viele der über 100.000 Apps im Android-Market verzichten. Entwickler verzichten inzwischen oft darauf, ihre Anwendungen für die alten Versionen „Cupcake“ (1.5) und „Donut“ (1.6) anzupassen – beispielsweise die Google-Sprachsuche oder Google Earth. Erst mit „Eclair“ Android 2.1 werden viele dieser Apps wieder im Android Market auftauchen. Die vollständige Auswahl wird aber auch weiterhin Geräten wie dem Nexus One von Google vorbehalten bleiben.
Um diese Schwäche zu kompensieren, hat Sony Ericsson auf jedem Xperia X8 diverse Apps vorinstalliert, die unserer Ansicht nach auch andere Hersteller in ähnlicher Form auf ihren Smartphones platzieren sollten. So finden sich in der App-Liste schon beim ersten Start eine Anwendung für Notizen, ein Tool zum Sichern und Wiederherstellen von Daten, mehrere kurzweilige Spiele sowie eine 30-Tage-Testversion der Navigations-Software Wisepilot wieder. Außerdem lässt sich mithilfe der Datenmonitor-App überwachen, wie viel mobiler Datenverkehr im laufenden Monat bereits entstanden ist.
Wie die X10-Serie wird auch das Xperia X8 mit „TimeScape“ ausgeliefert, eine Kombination aus App und Widget, welche die neusten SMS, MMS, entgangenen Anrufe sowie Facebook-Updates zusammenfasst.