AMD Phenom II X4 970 zu sechs Kernen freigeschaltet
Es war bereits ein Gerücht, AMD dementierte hartnäckig, jetzt ist es doch bekannt geworden: Der Phenom II X4 970 lässt sich in der OEM-Version mitunter zu einem Sechskern-Prozessor freischalten. Dabei ist wie so oft ein einziger Buchstabe in der Typenbezeichnung das Zünglein an der Waage.
Der normale, schnellste Vierkern-Prozessor von AMD trägt die Produktnummer HDZ970FBK4DGM. Diese schlüsselt wie üblich genau auf, was für eine CPU das genau ist, wie seine Spezifikationen aussehen und auch, welches Stepping sich dahinter verbirgt. Das besagte Stepping ist in den letzten beiden Buchstaben „GM“ versteckt – dieses steht für das „C3“-Stepping, auf dem aktuell alle Prozessoren mit zwei, drei und vier Kernen basieren.
Der OEM-Handel bekommt anscheinend aber auch Phenom II X4 970 mit dem Code HDZ970FBK4DGR. Das „GR“ zeigt, dass es sich um das gleiche Stepping handelt, welches die Sechs-Kern-Prozessoren auf Basis des „Thuban“ nutzen. Dieses E0-Stepping ist dem C3-Stepping in einigen Dingen voraus, jedoch ist es bisher nur für sechs Kerne gedacht. Kastrierte Ableger mit vier Kernen und dem Codenamen „Zosma“ tauchten hier und da auf, im Handel waren sie bisher aber kaum gesehen.
Dass der OEM-Prozessor mitunter ein dezimierter Prozessor ist, zeigt sich im Freischalt-Test. Dort wurde aus dem Vier-Kern-Prozessor prompt ein Modell mit sechs Kernen.
Inwiefern diese Modelle allerdings im Handel anzutreffen sind, ist schwer einzuschätzen. Das Herstellungsdatum der 13. Woche dieses Jahres lässt das gezeigte Modell älter dastehen, als alle aktuellen Sechs-Kern-Prozessoren – unser getesteter Phenom II X6 1075T ist beispielsweise fast drei Monate später gefertigt. Es könnte sich demnach um frühe Modelle aus der Massenproduktion der Sechs-Kern-Prozessoren handeln, die schlichtweg zu Evaluierungszwecken eine andere Bezeichnung bekamen. Für die Theorie spricht, dass die ersten CPUs von AMD mit sechs Kernen in unserem Test eben genau aus den frühen Kalenderwochen 10 und 12 kamen.