Nvidia 3D Vision: Spielen in der dritten Dimension mitsamt Schwierigkeiten
15/15Bewertung
Die 3D-Technologie auf Basis der aktiven Shutterbrille, wie sie unter anderem bei Nvidias 3D Vision eingesetzt wird, hat einen Nachteil: Das 3D-Empfinden ist subjektiv und wird damit von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen. Deswegen kann es durchaus sein, dass der Eine 3D Vision für gut empfindet, der Andere dagegen für schlecht. Logisch, dass auf dieser Basis nur schwer ein Fazit gefällt werden kann.
Unserer Meinung nach kann 3D Vision ohne Zweifel absolut beeindruckende Ergebnisse abliefern, wenn die Quelle stimmt. Just Cause 2 und Mafia 2 liefern einen durchweg sehr guten 3D-Effekt ab, der alles bietet, was man sich von der dritten Dimension wünschen kann. Dasselbe gilt für speziell angepasste 3D-Videos wie von einer 3D Blu-ray. Nüchtern betrachtet haben uns damit aber nur zwei von 17 getesteten Spielen vom Hocker gehauen.
In der Mehrzahl der Spiele, den Nvidia-Videos und anderen potentiellen Anwendungen fällt der 3D-Effekt nicht annähernd so gut aus. In manchen ist er zwar noch gut bis sehenswert, in anderen dagegen zum Teil gar störend. Das hängt nicht nur vom Spiel, sondern auch vom 3D-Profil ab.
Ebenfalls störend ist, dass durch die aktive Shutterbrille einiges an Helligkeit verloren geht. Das durch die Brille betrachtete Bild ist viel dunkler, was im ersten Augenblick gewöhnungsbedürftig ist. Darüber hinaus kann es in hellen Räumen schnell passieren, dass die Brille anfängt zu flackern. Das muss nicht passieren, kann aber. Den Raum verdunkeln hilft. Weitere Einschränkung: Damit 3D Vision Spaß macht, muss der Träger mit der von Nvidia mitgelieferten 3D-Brille klar kommen. Unserer Meinung nach passt sie selbst Brillenträgern akzeptabel, doch ist das von der Kopfform abhängig und kann damit genauso weniger positiv ausfallen.
Nicht zu vergessen ist der enorme Hardwarehunger. Um Spiele in der (für 3D) höchstmöglichen Detailstufe wiedergeben zu können, muss es im Grunde mindestens eine GeForce GTX 460, besser eine GeForce GTX 470 oder gar eine GeForce GTX 480 sein. Falls primär ältere Titel genutzt oder die Details reduziert werden, reicht natürlich auch weniger potente Hardware.
Auf den Punkt gebracht: Wenn 3D Vision mit einem Spiel gut harmoniert, potente Hardware vorhanden ist, es keine Probleme mit den generellen Nachteilen einer Shutterbrille gibt und keine Schwierigkeiten beim „3D Sehen“ wie Kopfschmerzen auftreten, kann 3D Vision zweifellos eine tolle Erfahrung sein. Eine bessere 3D-Technologie gibt es für den PC aktuell nicht und es fällt leicht, in das Spiel oder den Film einzutauchen. Schon dieser Auflistung sowie die gesammelten Erfahrungen dahinter zeigen jedoch: Das ganze Konstrukt steckt auch 2010 noch ziemlich in den Kinderschuhen.
Ähnlich wie ATis Eyefinity-Technologie ist und bleibt 3D Vision damit in erster Linie eine Technologie, die ein großes Potenzial hat und in Ausnahmen zeigen kann, aber noch nicht ausgereift ist.
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