Navigation bald auch in Gebäuden und unter Tage?
Optische Gyroskope oder Rotationssensoren sind an sich nicht neu und werden in Flugzeugen oder Schiffen zur Navigation genutzt. Für ein Handy waren sie bisher jedoch viel zu groß. Israelische Forscher um Prof. Koby Scheuer haben nun jedoch ein hochsensibles optisches Gyroskop entwickelt, das die Größe eines Sandkorns besitzt.
Bei der Entwicklung des optischen Gyroskops arbeiteten die Forscher der Universität Tel Aviv mit dem israelischen Verteidigungsministerium zusammen. Es basiert auf winzigen Halbleiterlasern mit einem Durchmesser von nur wenigen zehn Mikrometern und wird – wenn es fertig ist – wie ein 1 mm² großer Mikrochip aussehen. Derzeit arbeiten die Forscher allerdings noch an Demonstrationsmustern für das Labor, die in ein paar Jahren fertig werden sollen.
Durch die geringe Größe kann das Gyroskop auch auf einem größeren Chip Platz finden, etwa dem Prozessor eines Smartphones. Wenn es sich dreht, ändern sich die Eigenschaften des von den Lasern emittierten Lichts. Über die Messung von zum Beispiel Intensität und Wellenlänge kann das Maß der Drehung bestimmt werden.
In zukünftigen Geräten könnten die Gyroskope dank ihrer hohen Präzision zur Navigation unter Tage oder in Gebäuden genutzt werden, wenn keine Satellitensignale empfangen werden. Als weiteren Anwendungsbereich sehen die Forscher auch die Medizintechnik, in der bereits heute Diagnose-Kapseln mit kleinen Kameras genutzt werden, die in Zukunft präziser durch den Körper navigiert werden könnten.