Preise für Arbeitsspeicher im freien Fall
Was sich bereits vor zwei Wochen angedeutet hat, setzt sich munter fort. In der ersten Oktoberhälfte sind die Speicherpreise wieder um fast zehn Prozent gesunken. Stimmen aus Asien besagen zudem, dass sich dies noch bis Anfang 2011 fortsetzen könnte, erst dann rechnet man mit einer Normalisierung.
Die mangelnde Nachfrage im Consumer-Markt und die gleichzeitig massiven Produktionssteigerungen führten zu vollen Lagern bei den Herstellern von Speicherchips und -modulen. Schuld daran ist makabererweise auch die großflächige Einführung neuer Fertigungstechnologien der 40- und 50-nm-Klasse, die mehr Chips von einem Wafer kommen lassen. Die so gesteigerte Ausbeute bei verhaltener Nachfrage ist unter anderem ein weiterer Grund für die fallenden Preise. Lag der Preis für einen ein Gigabit großen DDR3-1333-Chip vor zwei Wochen noch bei über 2 US-Dollar, sind aktuell bereits 1,80 US-Dollar an der Tagesordnung. Für das vierte Quartal erwarten Analysten gerade noch 1,50 US-Dollar pro Chip.
Die fallenden Preise direkt bei den Herstellern werden auch an den Handel weiter gegeben. Das bereits vor zwei Wochen beobachtete Modul mit 2 GByte DDR3-1333 von Kingston kostete seinerzeit noch 30,10 Euro, heute sind es nicht einmal mehr 28 Euro. Sollte er in den kommenden Tagen und Wochen noch vier, fünf Euro nachgeben, hätte sich der Preis in einem halben Jahr halbiert.
Auch DDR2-Speicher sinkt leicht im Preis, mit fünf Prozent an den asiatischen Märkten aber nur etwa halb so stark wie der Nachfolger. Hierzulande drückt das den Preis pro Gigabyte langsam aber stetig wieder unter 20 Euro.
Die Analysten sind sich einig: es geht noch weiter abwärts. OEM-Fertiger hätten bereits volle Lagerbestände für das Weihnachtsgeschäft und würden nur noch geringe Mengen nachkaufen. Dies wird bis zum Ende des Jahres anhalten, erst mit dem neuen Jahr und aktualisierten Plattformen von AMD und Intel soll das Geschäft wieder besser laufen.