Speicherpreise sinken dank mangelnder Nachfrage
Die schwache Nachfrage im Notebook-Segment, die bereits zu Umsatzwarnungen von Intel und kürzlich auch AMD geführt hat, kann für den Endkunden auch Vorteile mit sich bringen: Die Preise für Arbeitsspeicher fallen nach fast einem Jahr Höhenflug wieder.
An der Speicherbörse von DRAMeXchange sind die Preise aktuell stetig am fallen, gleichzeitig berichtet DigiTimes aus Kreisen der taiwanischen Hersteller, dass im September die Preise um 5 bis 6 Prozent gefallen sind. Die schwache Nachfrage im Notebook-Markt sei hauptverantwortlich für den Preisfall, da sich die Lagerbestände bei den Herstellern binnen kurzer Zeit deutlich erhöhen. Die Hersteller hatten im dritten Quartal 2010 die Produktion noch einmal um 30 Prozent gesteigert, selbst im gerade angelaufenen vierten Quartal soll sie nochmals um 15 Prozent steigen. Davon profitiert auch der Preis von DDR2, denn Kunden, die ein Notebook kaufen, greifen fast ausschließlich noch zu den DDR3-Varianten.
An der Speicherbörse kostet ein 1 Gigabit großer DDR3-1333-Chip aktuell etwa 2 US-Dollar, DDR2-800-Chips sind gar auf 1,80 gefallen. Das fertige 2-GByte-Modul ist damit von 36 auf 34 US-Dollar, respektive auf 33 US-Dollar bei DDR2-Speicher, gefallen. Die Spirale nach unten soll auch erst einmal weiter gehen. Im November erwarten die Analysten Preise von etwa 1,80 US-Dollar pro DDR3-Chip – ein deutliches Minus nach durchschnittlich noch 2,27 US-Dollar im September. Zum Jahresende erwartet man gar nur noch 1,50 US-Dollar pro DDR3-Chip, was die Module in Größe von 2 GByte unter 25 US-Dollar fallen lassen könnte.
Aktuell ist DDR3-Speicher bereits genau so günstig wie vor einem Jahr. 2 GByte DDR3-1333 von Kingston kosten beispielsweise noch 30 Euro – zwischenzeitlich waren sie mal fast auf 50 Euro geklettert. Im Schnitt liegt der günstigste Preis pro Gigabyte DDR3-1333 schon wieder bei etwa 15 Euro.
DDR2-Speicher mit 1.066 MHz ist noch nicht so günstig wie vor einem Jahr, dort müssen noch fast 20 Euro pro Gigabyte bezahlt werden. Doch auch dort geht der Trend aktuell stetig abwärts. Da sich die Analysten mit ihren Aussagen der schwachen Nachfrage quer durch die Bank auch mal einig sind, dürften die Preise in den kommenden Wochen noch ein wenig weiter fallen.