Civilization V im Test: Nicht mehr als Änderungen im Detail

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Sasan Abdi
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Fazit

Die wichtigste Erkenntnis aus diesem Test lautet, dass die Entwickler von 2K Games auch mit dem fünften Teil der „Civilization“-Reihe nicht den ganz großen Sprung wagen. Wer wirklich handfeste Neuerungen und somit ein ordentliches Ruckeln an den Grundfesten der Serie erwartet, wird also enttäuscht.

Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass es keine nennenswerten Neuerungen gibt. Neben einem gelungenen Grafik-Update finden sich einige kleinere Änderungen und Zusätze, die sich in der Masse durchaus positiv bemerkbar machen. Dazu gehört ein aufgeräumtes Interface, die Integration von Stadtstaaten sowie die kontrovers diskutierte Religion ersetzenden Sozialpolitiken.

Civilization V im Test

Dabei ist bemerkenswert, dass ausgerechnet die vielleicht mutigste Änderung eindrucksvoll beweist, wie schwierig es ist, einer altehrwürdigen Reihe eine Priese Innovation einzuhauchen: Das Kampfsystem, das die vielleicht stärkste Überarbeitung erfahren hat, erfordert aus unserer Sicht nun ein deutlich taktischeres Vorgehen, da bloßes Einheitenstapeln nicht mehr zum Erfolg führt; dies wird in Teilen der Community allerdings als dreiste Vereinfachnung interpretiert, was einige Kritik zur Folge hat. Es zeigt sich abermals: Die Wahrnehmung ist nun einmal auch bei Computerspielen höchst unterschiedlich, was durchaus als Argument dafür hergenommen werden kann, dass man sich auch dieses Mal nicht getraut hat, Hand an Bestehendes anzulegen.

Doch genau das darf man von einem Vollpreisspiel erwarten. So hätte es beispielsweise gut getan, wenn man sich in „Civilization V“ in eine komplexe Einzelspieler-Kampagne inklusive fesselnder Handlung hätte stürzen können. Der Hintergrund in Form des jetzigen Inhalts wäre dafür locker vorhanden gewesen. Auch das verstaubte Diplomatie-System würde längst ein ordentliches Update vertragen. Selbiges gilt auch und insbesondere für die Forschung. Schon diese wenigen Punkte hätten für frischen Wind gesorgt und zwar ohne, dass das grundsätzliche Spielprinzip oder die von jeher konstanten Einheiten- und Gebäudetypen angetastet worden wären.

So richtig glücklich kann man mit dem neuen „Civ“ vor diesem Hintergrund somit nicht sein. Die abschließende Empfehlung fällt daher zweigeteilt aus: Wer als echter, eher konservativer Freund der Reihe keinen Wert auf Neuerungen legt oder aber komplett neu einsteigen möchte, kann dem Titel getrost den Vorzug geben. Alle anderen sollten ihre Entscheidung weise abwägen – und im Zweifel dem deutlich günstigeren Vorgänger samt Addons eine Chance geben.

Kopierschutz

Zur Sicherung der Inhalte setzt man bei 2K Games auf die Online-Aktivierung via Steam. Dies bedeutet auch, dass Patches über die Valve-Plattform eingespielt werden, was durchaus komfortabel ist. Weniger komfortabel ist dagegen, dass dies einen Weiterverkauf oder die Weitergabe an Freunde nahezu unmöglich macht.

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