Celeron, Sempron und Athlon II im Test: CPUs für unter 40 Euro
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AMD hat das Portfolio recht zügig komplett auf den Sockel AM3 umgestellt. Es gibt mittlerweile alles: von sechs Kernen mit insgesamt 9 MByte Cache bis hinab zu günstigen Modellen mit ein oder zwei Kernen, die gerade noch 1 MByte Cache besitzen. Rein vom Takt gesehen spielen alle fast in einer Liga, unter 2,6 GHz agiert bei AMD außer den stromsparenden Modellen nichts mehr. Doch Takt allein ist bekanntlich nicht alles, das Zusammenspiel von Takt, Kernen und Cache muss stimmen.
Die kleinste Garde bei AMD stellt aktuell der Sempron. Für nicht einmal 30 Euro bekommt man mit dem Modell Sempron 140 einen 2,7 GHz schnellen Prozessor, der auf einen Kern mit Unterstützung von 1 MByte L2-Cache vertraut. Der 45-nm-Prozessor auf „Sargas“-Basis bietet dank der Abspeckungen eine geringe TDP von 45 Watt. Die Basis für den „Sargas“-Prozessor ist eigentlich ein Athlon II, dessen „Regor“-Die je nach Ausbeute entweder zwangskastriert wird oder bereits teildefekt ist. Letztendlich ist der Sempron also nichts anderes als die finale Resteverwertung.
Ähnlich sieht es auch beim Athlon II X2 220 aus. Dieser agiert bei 2,8 GHz zwar mit gleichem Takt wie ein Athlon II X2 240, besitzt aber nur den halben L2-Cache pro Kern – 2 × 512 KByte statt 2 × 1 MByte. 20 Prozent günstiger verkauft AMD die CPU. Für gerade 40 Euro bietet der Prozessor mit seiner TDP von 65 Watt damit den günstigsten Einstieg in die aktuelle Dual-Core-Welt von AMD.
Bei Intel wird das Low-Cost-Segment noch immer vom altbekannten Sockel LGA775 bedient, alle neuerlichen Nachfolger haben es noch nicht in die Preisregion geschafft. Dies wird sich erst im kommenden Jahr ändern, weshalb günstige Dual-Core-Prozessoren aus der Celeron-Familie 2010 noch den Einstieg in die Desktop-Prozessorwelt von Intel darstellen. Auf Basis des seit Jahren sehr soliden „Wolfdale“-Dies bringt der Celeron E3300 in der 45-nm-Fertigung 2,5 GHz in den PC, der L2-Cache ist mit 1 MByte jedoch nur ein Hauch von dem, wie ihn das Original aus dem Jahr 2007 mit 6 MByte vorsah.
Auch wenn AMD den neuen Sempron gern gegen die noch älteren 65-nm-Celeron stellt, sind der Celeron E3300 und seine Ableger der Hauptgegner, die wir deshalb ebenfalls in den Ring werfen.
Die alte Intel-Plattform auf Basis des Sockel LGA775 lädt darüber hinaus gerade dazu ein, auch noch einmal den Blick zurück zu werfen. Dabei stößt man anlässlich des fünften Geburtstages in diesem Jahr schnell auf die ersten Dual-Core-Prozessoren von Intel: Die Pentium D 800 auf Basis des „Smithfield“ boten als erste Desktop-Prozessoren zwei Kerne, die Extreme Edition davon dank Hyper-Threading sogar vier Threads. In Form des Pentium D 840 sowie des Pentium XE 840 haben wir uns beide Vertreter ebenfalls noch einmal im aktuellen Testparcours angesehen. Da die CPUs sogar DDR3-Speicher (zwar nur mit 800 MHz) unterstützen, ist ein Betrieb auf einer halbwegs aktuellen LGA775-Plattform jederzeit möglich. Letztendlich klären wir so die Frage, ob die 5,5 Jahre alten CPUs einem aktuellen Prozessor-Modell noch gefährlich werden können.
Parallel zu den normalen Tests werden wir die drei gewählten Probanden heute auch einmal den kompletten Parcours im übertakteten Zustand absolvieren lassen. So werden wir die Frage klären, ob sich ein stark übertakteter Prozessor aus dem günstigsten Segment auch für höhere Aufgaben eignet. Dafür haben wir den Sempron stabil auf 3,82 GHz arbeiten lassen, der Athlon II X2 schaffte sogar 4 GHz. Der Celeron bildete mit stabilen 4,18 GHz den krönenden Abschluss. Die daraus resultierenden veränderten Einstellungen am Speichertakt, der Spannung und auch beim Takt des HT-Links bei den AMD-CPUs sind in den Screenshots ersichtlich beziehungsweise teilweise auch in den Diagrammen vermerkt.