Nokia C6 im Test: Dieses Smartphone ist reif für die Rente
3/8Design und Verarbeitung
Auf den ersten Blick wirkt das C6 wie ein leicht vergrößertes Nokia 5800, ein wenig breiter, höher und dicker, aber in der Form doch sehr ähnlich. Auf den zweiten Blick, besonders im Vergleich mit Handys ohne QWERTZ-Tastatur, wirkt das Gerät leicht klobig, was von den nackten Zahlen auch bestätigt wird: Mit 113,4 × 53,0 × 16,8 mm (L × B × H) ist das C6 nicht unbedingt ein Winzling, das Gewicht von 150 Gramm unterstreicht das. Gerade aufgrund der Tiefe wirkt das Gerät in Hosentaschen eher deplatziert, ein Nokia E7 oder Motorola Milestone mit jeweils etwa drei Millimetern weniger zeigen, dass man Slider-Handys mit vollständiger Tastatur auch dünner konstruieren kann.
Die Vorderseite des C6 wird vom 3,2" großen Display und den drei Hardwaretasten dominiert. Oberhalb des Displays befinden sich neben dem Lautsprecher noch die Frontkamera für Videotelefonate sowie ein Helligkeitssensor. Die Hardwaretasten fühlen sich wertig an und sind gut in das Gehäuse eingepasst.
Auf der Geräte-Rückseite findet man die Fünf-Megapixel-Kamera, den LED-Blitz und die Lautsprecher für Freisprechen beziehungsweise Musikwiedergabe ohne Kopfhörer. Leider trübt der aus sehr dünnem Kunststoff bestehende Akku-Deckel den guten Eindruck der Vorderseite. Zum einen wackelt die Abdeckung, zum anderen hat man beim Öffnen des Akku-Fachs Angst, das dünne Stück Plastik durchzubrechen.
Die eher unterdurchschnittliche Verarbeitung und Materialwahl wird von den seitlich angebrachten Tasten für die Lautstärkeregelung, den Kameraauslöser sowie den Schieber für das Sperren des Bildschirms bestätigt. Diese bestehen aus ebenfalls sehr billig wirkendem Plastik und sitzen alles andere fest. Der aus diesem Blickwinkel beim weißen Modell sichtbare Metallstreifen zwischen unterer und oberer Gehäusehälfte kann den schlechten Eindruck leider nicht kompensieren.
An der Gehäuse-Unterseite findet man den Anschluss für das Ladegerät. Hier hält sich Nokia leider noch nicht an den ab nächstem Jahr in der EU geltenden Standard „mini USB“. Auf der Oberseite befindet sich der 3,5-mm-Anschluss für Kopfhörer oder Headsets sowie der unter einer schützenden Klappe versteckte Micro-UBS-Anschluss. Der Einschub für microSD-Karten befindet sich – ebenfalls vor Schmutz geschützt – auf der von vorne gesehen linken Gehäuseseite.
Wichtig bei einem Handy mit hervorziehbarer Tastatur ist natürlich der Slider-Mechanismus. Während Nokia beim N97 mini oder dem N900 durch eine mehr oder weniger ausgefeilte Technik das Display im aufgeschobenen Zustand leicht anwinkelt, hat man beim C6 auf einen relativ simplen Schiebe-Mechanismus gesetzt. Erfreulich ist, dass der Mechanismus auf den ersten Millimetern nicht zu leichtgängig ist – unabsichtliches Aufschieben in der Hosentasche ist so eigentlich nicht möglich. Unerfreulich ist, dass die Mechanik etwas wackelt. Die Tastatur bietet einen ausreichenden Druckpunkt, die Tasten wirken solide und sind von hinten beleuchtet. Leider ist die Beleuchtung nicht ganz homogen, gerade im rechten Bereich der Tastatur ist die Helligkeit geringer. Wo Licht, da auch Schatten: Das Steuerkreuz ist nicht ganz so solide wie die Tastatur, in alle Richtungen hat es ein wenig zu viel Spiel.
Der bereits angesprochene Metallstreifen bildet den seitlichen Rahmen der Tastatur. Weshalb er beim schwarzen Modell nicht auch in Aluminium-Optik gehalten ist, bleibt wohl Nokias Geheimnis. Negativ anzumerken ist zum Schluss noch die Empfindlichkeit des Materials. Das weiße Modell wirkte schon nach kurzer Zeit auf der Rückseite nicht mehr ganz sauber, während es von der Seite oder von vorne noch schneeweiß aussah.