Nokia C6 im Test: Dieses Smartphone ist reif für die Rente

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Patrick Bellmer (+1)
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Im Alltag

Auf dem Papier wirkt das C6 wie ein Gerät für alle Fälle. Für Vielschreiber hält es eine Tastatur parat, es bringt mit der Nokia-eigenen Ovi Karten eine kostenlose Offline-Navigationssoftware mit und kann dank Ovi Store mit zahlreichen Programmen aufgerüstet werden.

Die Navigationslösung Ovi Karten ist bereits in Version 3.03 vorinstalliert und braucht sich hinter Konkurrenz-Produkten nicht verstecken. Der verbaute GPS-Empfänger hat den Benutzer nach etwa zehn Sekunden lokalisiert und zeigt auch unter ungünstigen Umständen recht präzise den eigenen Standort an. Leider trüben ein paar Punkte den Eindruck. So dauert die Routenberechnung – insbesondere die Neuberechnung – relativ lange. Außerdem registriert das Geräte erst sehr spät, dass man nicht der vorgeschlagenen Strecke folgt, in Tests lag diese Zeitspanne zwischen 30 und 60 Sekunden.

Die schwache Hardware macht sich aber nicht nur bei der Routenberechnung bemerkbar, sie mindert auch die Multimedia-Fähigkeiten des C6. So werden zahlreiche YouTube-Videos nicht flüssig wiedergegeben, der vorinstallierte YouTube-Player ist zudem sehr pingelig, was die Verbindung angeht. Mehrfach wurden Videos erst im dritten oder vierten Versuch abgespielt, trotz – laut Anzeige – bestem UMTS/HSDPA-Empfang kam laut Fehlermeldung keine Verbindung zum Server zustande. Außerdem wirkt die Tonwiedergabe über den hinteren Lautsprecher sehr blechern, Freude beim Videoschauen kommt so nicht auf. Die Verwendung von Kopfhörern ist in diesem Fall aber keine echte Lösung: Musik wirkt beim mitgelieferten Headset trotz unterschiedlicher Einstellungen im Mediaplayer arm an Höhen und Tiefen.

Nokia C6-00: Musikplayer
Nokia C6-00: Musikplayer

Auch die restlichen Multimedia-Features zeigen Licht und Schatten. So ist der Browser relativ schnell, leidet aber unter dem teilweise sehr schlechtem Empfang des C6. Außerdem hat Nokia die Tastatur nicht vollständig in das Bedienungskonzept integriert. Vieles, was man vom Navigieren am Computer kennt, funktioniert mit der Tastatur des Gerätes nicht. Die Kamera macht hingegen Bilder in einer für Handys akzeptablen Qualität, trotz LED-Blitz sollte man auf Aufnahmen im Dunkeln aber verzichten.

Beschränkt man sich auf einige Telefonate und Kurznachrichten sowie ein paar Minuten Internet pro Tag, reicht der Akku mit einer Kapazität von 1200 mAh durchaus etwa drei Tage. Bei der Wiedergabe eines per WLAN abgerufenen YouTube-Videos muss das C6 nach etwa zweieinhalb bis drei Stunden wieder an das Ladegerät.

Bei der Bedienung spürt man das Alter des Betriebssystems. Vieles kann die Konkurrenz besser, zum Beispiel unterstützen einige im Ovi Store herunterladbare Programme die Tastatur nicht oder funktionieren nicht im Landscape-Modus. Auch ist in einigen Menüs die Positionierung von Schaltflächen eher ungünstig, bei herausgezogener Tastatur erreicht man die rechte obere Ecke des Displays eher schlecht.

Um als alltagstaugliches Gerät durchzugehen, zeigt das C6 leider zu viele Schwächen und ist aufgrund seiner Größe und seines Gewichts auch kein Begleiter, den man den ganzen Tag in der Hosen- oder Jackentasche mit sich tragen will.