Roccat Kone [+] im Test: Die perfekte Maus für Spieler

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Martin Eckardt
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Erfahrungen

Von der ersten Minute an vermittelt die Roccat Kone [+] einen ausgezeichneten Eindruck, der sich auch bei intensiverer Nutzung weiter festigt. Geprägt von der absolut wertigen Haptik, den guten Auslösepunkten der Tasten und den kernigen Bediengeräuschen macht es einfach Spaß, die Maus unter seinen Händen über das Pad gleiten zu lassen. Dabei gibt es in puncto Digitalisierungsgenauigkeit und Präzision von der langsamen bis hin zur hektischen Bewegung im Spiel oder im 2D-Betrieb keinerlei Abstriche. Dies ist mitunter auch der Fall, weil keine zusätzlichen Zeiger-Korrekturen (etwa „Angle-Snapping“) während der Digitalisierung spürbar sind. Aussetzer oder Hakler, die etwa aufgrund von Flusen oder Staub auf der Sensorik herrühren, konnten während unserer mehrwöchigen Testphase, die hauptsächlich auf einem Everglide Titan Textil-Mauspad stattfand, nicht festgestellt werden. Selbst den Härtetest, die Maus zunächst über eine stark verstaubte Fläche zu führen und danach mit ihr weiterzuarbeiten, war nach kurzem Abblasen der groben Flusen kein Problem.

Unterstützt wird der positive Auftritt auch vom beängstigend guten Gleitvermögen der Kone [+]. Während sie auf Stoffpads noch ähnlich gute Gleit-Resultate wie etwa eine Steelseries Xai oder eine Razer Imperator vorweisen kann, ist ihr Vermögen auf harten Unterlagen wie Hartplastik oder Holz nahezu unerreicht. Dies betrifft sowohl die absolut geringen Reibungseffekte als auch die Bewegungslautstärke auf diesen Oberflächen. Nahezu lautlos gleitet die Kone [+] über Materialien, auf denen andere Spitzenmäuse nur kratzig rumpeln.

Rechtshänder-Ergonomie
Rechtshänder-Ergonomie

In diesem Zusammenhang spielt sich auch die Distance-Control-Unit in den Vordergrund, mit deren Hilfe Roccat Lift-Off-Distanzen von unter einem Millimeter verwirklichen will. In der Tat wird mit der Treiber-TCU-Einstellung „extra low“ die Bewegung nahezu instantan mit dem kleinsten Anheben der Maus unterbrochen. Ob dies den von Roccat angegebenen 0,6 mm entspricht, lässt sich nicht genau sagen – viel mehr sollte es jedenfalls nicht sein. Diese derart sensible Feinjustierung auf den Untergrund birgt jedoch auch Probleme. So konnten wir die DCU-Einstellung „extra low“ lediglich auf dem sehr einheitlichen und Höhen-homogenen Textilpad problemlos nutzen. Unser Hartplastikuntergrund von QPad XT-R mit seinen feinen, minimalen Senken hat in diesem Setup trotz vorheriger Kalibrierung manchmal vereinzelte Aussetzer erzeugt, sodass hier „nur“ die DCU-Konfiguration „low“ problemlos möglich war, welche allerdings eine kaum spürbar höhere Lift-Off-Distanz erzeugt.

Insgesamt hinterlassen die Abtastkalibrierung TCU sowie die Distance-Control DCU einen sehr funktionellen Eindruck und dürften vor allem bei „low-sense“-Anwendern, die ihre Maus häufig umsetzen, auf großen Zuspruch treffen.

Lichtspiele mit der Kone [+]
Lichtspiele mit der Kone [+]

Auch nach längerer Nutzung nur langsam in Fleisch und Blut übergehen wollte uns die Easy-Shift-[+]-Funktion. Dies liegt wohl auch daran, dass zu deren Nutzung eine der üblichen Navigationstasten genutzt werden muss. Damit einher geht ein komplettes Umdenken beim jahrelang praktizierten Handlungsalgorithmus. Nutzt man beispielsweise wie standardmäßig konfiguriert die hintere Daumentaste als Easy-Shift-Button, so muss man für die Browsernavigation „zurück“ zusätzlich kurz die linke Haupttaste antippen, um die gewünschte Ausführung zu erhalten. Dies wirkt in den ersten Tagen etwas umständlich und gewöhnungsbedürftig, liefert im Umkehrschluss jedoch eine horizonterweiternde Fülle an möglichen Zusatzbelegungen, die den Alltag wiederum deutlich erleichtern und beschleunigen können – wenn man sich darauf einlassen und entsprechend umtrainieren möchte.