Wachstumsrückgang bei Halbleiterherstellern
Die Umsatzwarnungen von Intel und kürzlich auch AMD waren bereits ein mehr oder minder kleines Indiz dafür, was die Marktforscher von iSuppli jetzt auch schwarz auf weiß veröffentlichen: Der gehörige Wachstumsschub der ersten Monate in diesem Jahr flaut ab, was sich direkt auch auf die gesamte Bilanz des Jahres auswirkt.
Für das vierte Quartal erwarten die Marktforscher einen Rückgang der Umsätze um 0,3 Prozent. Dies ist jedoch nicht weiter dramatisch, da die Halbleiterwerke traditionell im dritten Quartal die größten Kapazitäten fahren, damit im vierten Quartal die entsprechenden fertigen Geräte im Handel stehen.
Doch bereits das aktuelle dritte Quartal verzeichnet eine Delle im Wachstum, weshalb die Marktforscher die rekordverdächtige Wachstumsrate von ehemals erwarteten 35,1 Prozent auf 32 Prozent zurückstufen. Denn das zweite Halbjahr 2010 soll zwar noch im Mittel um 7,8 Prozent zulegen; dies sind jedoch 10,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2010, verglichen mit dem vorangegangenen. Dennoch schafft man es weiterhin, den Gesamtumsatz im Jahr 2010 über die 300-Milliarden-Marke zu drücken – 2009 lag er lediglich bei 228 Milliarden US-Dollar.
Aufgeschlüsselt nach Branchen ergeben sich teilweise massive Unterschiede. Einer der größten Gewinner ist das DRAM-Geschäft – dies haben auch schon Quartalszahlen großer Unternehmen dieser Branche gezeigt. Dieser Geschäftszweig legte in puncto Umsatz im Jahr 2010 um satte 87 Prozent zu. Insgesamt war es letztendlich die PC-Branche – bei iSuppli als „Data Processing“ geführt – die inklusive dem DRAM-Zweig, dem Tablet-Geschäft und allen mobilen und stationären PCs, die mit 38,6 Prozent am stärksten zulegt. Es folgt die Sparte „Wireless Communications“, die dank boomenden Smartphones um ebenfalls 30 Prozent zulegt.
Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres erwarten die Marktforscher erst einmal ein saisonal bedingt eher verhaltenes Geschäft. Dies soll zum Jahresende aber wieder deutlich anziehen, so dass am Ende des Jahres 2011 ein Wachstum von 5,1 Prozent steht.