Fallende Speicherpreise: 8 GByte für nur 94 Euro
Die Preisspirale für Arbeitsspeicher dreht sich weiterhin schnell nach unten. Gegenüber unserer Analyse vor vier Wochen sind die Preise für Chips noch einmal massiv gefallen, statt 1,80 US-Dollar werden jetzt nicht mal mehr 1,40 US-Dollar pro Gigabit-Chip gezahlt.
Die Gründe für den massiven Preissturz sind nach wie vor die gleichen. Die mangelnde Nachfrage im Consumer-Markt und die gleichzeitig massiven Produktionssteigerungen führten zu vollen Lagern bei den Herstellern von Speicherchips und -modulen. Schuld daran ist makabererweise auch die großflächige Einführung neuer Fertigungstechnologien der 40- und 50-nm-Klasse, die mehr Chips von einem Wafer kommen lassen. Die so gesteigerte Ausbeute bei verhaltener Nachfrage ist ein weiterer Grund für die fallenden Preise.
Lag der Preis für einen ein Gigabit großen DDR3-1333-Chip Anfang Oktober noch bei über 2 US-Dollar, waren Ende Oktober bereits 1,80 US-Dollar an der Tagesordnung. Der für das vierte Quartal von Analysten erwartete Preis von 1,50 US-Dollar pro Chip wurde in dieser Woche an der Speicherbörse von DRAMeXchange mit 1,39 US-Dollar bereits deutlich unterboten.
Die fallenden Preise bei den Herstellern von Modulen werden auch an den Handel weiter gegeben. Das bereits mehrfach beobachtete Modul mit 2 GByte DDR3-1333 von Kingston kostete Anfang Oktober noch 30,10 Euro und Ende Oktober 28 Euro, jetzt sind es nicht einmal mehr 23,60 Euro. Damit ist unsere vorab gestellte Prognose zur Halbierung des Speicherpreises binnen nur sechs Monaten eingetreten.
Durch die sinkenden Preise in allen Bereichen werden auch Optionen auf einen größeren Speicherausbau möglich. 8-GByte-Kits mit lediglich zwei Modulen vom Typ DDR3-1333 sind auf Preise unter 100 Euro gefallen, der Einstieg beginnt schon bei knapp 94 Euro. Damit sind die großen Kits pro Gigabyte kein Deut teurer als kleinere Speicherbundles. Da diese Preisgestaltung alle Kits – auch mit den aktuell wohl gängigsten 4 GByte – einschließt, hat der Kunde die schöne Qual der Wahl.
Analysten erwarten in den kommenden Wochen noch leichte Preisnachlässe bei den Chips, der Großteil dürfte jedoch durch sein. Da der deutsche Handel bei der Neuauspreisung meist etwas hinterher hinkt, dürfte es im Dezember mit den Preisen für Arbeitsspeicher allerdings langsam aber stetig noch etwas weiter abwärts gehen. Im neuen Jahr mit vielen neuen Plattformen sollte sich der Markt dann erholen.