Call of Duty: Black Ops im Test: Besser spät als nie

 6/6
Sasan Abdi
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Fazit

Grundsätzlich verhält es sich mit „Black Ops“ ein bisschen so wie mit „Modern Warfare 2“: Schlecht ist das Gebotene auf keinen Fall, so richtig erfrischend und neu allerdings auch nicht. Falls es auf diesem Planeten irgendwo jemanden gegeben haben sollte, der ernsthaft die Hoffnung hegte, dass Treyarch richtig frischen Wind in die „Call of Duty“-Reihe bringt, der wird auch in diesem Fall eines Besseren belehrt. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass „Black Ops“ keinen Charme versprühen würde. Und ein inhaltlicher Kniff bewahrt das Spiel davor, als schwache Modern-Warefare-Kopie zum Vollpreis dazustehen.

Aufgefangen wird das für CoD mittlerweile typische spielerische Einerlei nämlich von einer überraschend komplexen, spannenden Handlung, die in ein durchaus abwechslungsreiches Missionsdesign eingebettet wird und so dafür sorgt, dass man alte, weiterhin beibehaltene Schwächen in der Konzeption verzeihen kann. Es zeigt sich also, dass selbst vermeintlich plumpe Shooter stark von den Inhalten leben.

Call of Duty: Black Ops im Test

Auch in diesem Jahr gilt vor diesem Hintergrund, dass man das neue „Call of Duty“ entgegen vorab an mancher Stelle gehegter Prognosen keinesfalls als „Spiel des Jahres“ bezeichnen kann. Dies ist umso weniger möglich, als dass mit der fragwürdigen Spielmechanik (Stichworte: „Moorhuhn“ und „Script-Action“) auch im dritten Teil seit der Neuausrichtung der Reihe nicht ansatzweise gebrochen wird, während die visuelle Umsetzung ebenfalls nur mäßige Sprünge gemacht hat.

Dennoch kann der wieder einmal viel zu kurz geratenen Einzelspieler-Kampagne dank der guten Kombination aus durchdachten Inhalten und abwechslungsreichem Missionsdesign ein gutes Zeugnis ausgestellt werden. Nimmt man nun noch den von kleineren Kinderkrankheiten geplagten, abseits davon aber solide wirkenden Multiplayer dazu, so lässt sich abschließend trotz eines nicht ganz einwandfreien Bauchgefühls sagen: Freundes des Genres werden wohl auch dieses Mal nicht um „Call of Duty“ herumkommen.

Kopier- & Jugendschutz

„Call of Duty: Black Ops“ muss zu Beginn über Steam aktiviert werden und funktioniert auch danach als Spiel der Valve-Plattform nur in Verbindung mit dem entsprechenden Account. Dies hat zwar zum Vorteil, dass Patches automatisch und zeitnah aufgespielt werden; ein Wiederverkauf wird dadurch aber erschwert. Aus Angst vor einer nachträglichen Indizierung können zudem importierte Versionen des Spiels hierzulande nicht aktiviert werden.

In Sachen Jugendschutz hat das Spiel eine Freigabe ab 18 erhalten – zurecht: Harte Szenen gibt es am laufenden Band. Trotz des „USK ab 18“-Siegels wurde die deutsche Version in mancherlei Hinsicht entschärft. Neben verfassungsfeindlichen Symbolen wurden auch diverse „Splatter-Effekte“ entfernt, sodass insbesondere durch die Gegend fliegende Gliedmaßen fehlen – kein großer Verlust. Zudem wurden einige Szenen entfernt, darunter die Folterung eines Forschers, in welcher der Spieler in der internationalen Version selber Hand anlegt – aus unserer Sicht verständlich.

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