Breitband-Satellit in den Orbit geschossen
Vergangenen Sonntag wurde vom in Kasachstan gelegenen Weltraumbahnhof Baikonur ein zur Versorgung Europas und seiner südöstlichen Nachbarn mit Breitbandinternet bestimmter Satellit erfolgreich in den Orbit befördert. Er ist einer von bisher drei derartigen in den letzten sechs Wochen gestarteten Satelliten der Firma Eutelsat.
Er hört auf den Namen Ka-Sat und wird mit seinem Ende November gestarteten Zwillingssatelliten Hylas-1 unter anderem gemeinsam Europa versorgen, wobei letzterer sich vor allem auf das Vereinte Königreich, Irland, Spanien, Portugal und Teile Osteuropas konzentrieren wird. Der Dritte im Bunde mit dem Namen SkyTerra-1 übt sich derweil seit Mitte November darin, von seiner geostationären Position aus Breitband-Internet-Bedürftige in Nordamerika mit eben diesem zu versorgen.
Ka-Sat wird Europa mit 80 sogenannten Spot-Beams abdecken, welche zwar „nur“ einen bestimmten, dafür in seinem Durchmesser aber mehrere hundert Kilometer großen Bereich mit den notwendigen Signalen versorgen. Dieses Vorgehen unterscheidet sich somit von dem Bisherigen, wo ein Satellit einfach den ganzen europäischen Subkontinent mit seinen Signalen beschallte. Notwendig wurde dies durch Bestrebungen die Kapazität eines Satelliten zu steigern. Dadurch, dass man nun eine mehr oder minder fokussierte Abdeckung vornimmt, lassen sich die verwendeten Frequenzen in verschiedenen Regionen aufgrund weggefallener Interferenzen besser nutzen. Die Kapazität wird somit in ihrer Gesamtheit erhöht. Diese soll sich pro Spot-Beam für sämtliche darin befindliche User auf rund 900 MBit/s belaufen. Der Satellit selbst wird mit einer Gesamtkapazität von durchaus imposant wirkenden 70 GBit/s seine Aufgabe verrichten. Die in technischen Belangen identischen Geschwister SkyTerra-1 und Hylas-1 arbeiten mit 500 beziehungsweise 8 Spot-Beams.
Der neue Satellit Ka-Sat soll nach Angaben von Eutelsat die momentan möglichen Verbindungsraten von maximal 3,6 MBit/s im Downstream auf ungefähr 10 MBit/s erweitern. Der Uplink soll mit dieser Erweiterung der technischen Möglichkeit auf maximal 4 MBit/s steigen. Außerdem sollen die Preise für die zur Nutzung des Angebotes notwendigen Empfangsanlagen preislich dadurch profitieren, dass sie technisch auf dem Sat-Terra Dienst basieren.