Breites Portfolio an Mini-ITX-Boards für Sandy Bridge?
Der bevorstehende Start von Intels Sandy-Bridge-Plattform scheint diesmal von einem deutlich stärkeren Aufgebot der 289 cm² großen Mini-ITX-Mainboards begleitet zu werden. Zum Exemplar des Branchenriesen Asus könnten sich schon bald weitere Modelle gesellen.
Zu den erwarteten Neuvorstellungen Anfang 2011 zählt etwa der Ableger der jetzt eigenständigen Asus-Tochterfirma ASRock. Weiterhin sind Bilder der kompakten Mainboards aus dem Hause Intel, Gigabyte, Elitegroup und MSI im Internet gesichtet worden, die bald mit dem H67-Chipsatz erscheinen sollen.
Neu und insbesondere interessant für Liebhaber kompakter Wohnzimmerrechner oder HTPCs wird der geringe Stromverbrauch der Sandy-Bridge-Prozessoren mit einer TDP-Einstufung ab 20 Watt aufwärts sein. Auch wenn diese Modelle bereits den passiven Betrieb zulassen würden, ist bei der Suche nach passenden aktiven Prozessorkühlern auf die unmittelbare Nähe der Sockelposition zum PCI-Express-Slot oder den Speicherbänken zu achten, die wenig Spielraum für größere, sehr leise agierende Modelle erlauben.
Dass sich Mini-ITX-Platinen im kommenden Jahr kaum noch hinter ihren größeren Brüdern zu verstecken brauchen, verdeutlichen unter anderem die Details des Asus-Exemplars mit zwei SATA-Anschlüssen für 6 GBit/s, WiFi, HDMI sowie USB 3.0. Die Unterschiede liegen bei den weiteren Platinen aber oft im Detail: Zum einen kommt herkömmlicher DDR3-Speicher zum Einsatz, hier und da wird aber auch auf die SO-DIMM-Version für Notebooks zurückgegriffen. Ebenfalls ist noch unklar, inwiefern die Platinen EFI anstatt des BIOS unterstützen, was insbesondere bei der Verwendung von Massenspeichern jenseits der 2 TByte interessant ist.
Ein möglicher Wermutstropfen droht fernab der eigentlichen Zielgruppe solcher kleinen Platinen bei Enthusiasten oder LAN-Party-Besuchern mit Ambitionen, einen sehr kompakten Rechner mit hoher Leistungsfähigkeit zu bauen. Bislang ist unklar, ob und inwiefern das hohe Übertaktungspotenzial der Sandy-Bridge-Prozessoren auf den kleinen Formfaktor übertragbar sein wird. Da sich beim Sockel 1155 für Sandy Bridge technisch vieles geändert hat, ist eine Übertaktung per BCLK (Bustakt) nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Möglichkeit über einen offenen Multiplikator der „K“-Prozessoren besteht; es wird sich jedoch erst zeigen, ob auch Mini-ITX-Mainboards diese Option zulassen.
Das Mini-ITX-Modell von Zotac mit dem GeForce-9300-Chipsatz ließ dies seinerzeit für Intel-QX-Prozessoren mit offenem Multiplikator nicht zu. Ausschlaggebend für diese Entscheidung dürfte die sehr konservativ ausgelegte TDP-Belastung für diesen Formfaktor sein, sodass sich ein Mainboard mit stark übertaktetem Prozessor nicht überhitzen kann. Die Firma DFI führte in der Vergangenheit zur Sicherheit für ihre Mini-ITX-Serie „Lanparty“ sogar eine Übertaktungssperre per BIOS Update ein.
Wir danken unserem Leser Marc T.
für das Einsenden dieser Meldung.