Das IT-Jahr 2010: Tops (und Flops) der Redaktion
3/8Grafikkarten
von Wolfgang Andermahr
Obwohl es im Jahre 2010 zahlreiche Neuvorstellungen gegeben hat, wollte ein richtiges Highlight nicht auftauchen. 2006 zählte zum Beispiel die GeForce 8800 GTX und 2009 die Radeon HD 5870 zu absolut hervorstechenden Neuerscheinungen, doch 2010 blieb diesbezüglich trostlos. Interessant war sicherlich die Vorstellung der GeForce-GTX-400-Serie, doch zumindest die drei größten Modelle, die GeForce GTX 480, die GeForce GTX 470 und die GeForce GTX 465, waren, gelinde gesagt, eine Enttäuschung. Lautstärke und Leistungsaufnahme erreichten durchweg neue Rekordwerte – im negativen Sinne.
Mit der Höhepunkt des Jahres war auch deshalb die später folgende GeForce GTX 460. Nicht nur, dass das Produkt zur Vorstellung ohne direkte Konkurrenz für einen fairen Preis sehr schnell war, darüber hinaus zeigte die überarbeitete GF104-GPU, dass mit der neuen Nvidia-Architektur doch gute Grafikkarten möglich sind, ohne dass Leistungsaufnahme und Lautstärke in die Höhe katapultiert werden. Eine Leistung, mit der auch ich im Vorfeld nicht ernsthaft gerechnet hatte.
Während Nvidia das erste Halbjahr 2010 gehörte, hat sich AMD bis zum Oktober Zeit gelassen. Die dann vorgestellte Radeon-HD-6800- und Radeon-HD-6900-Serie lieferten zwar eine solide Kost ab, rissen mich aber auch nicht vom Hocker. Im Endeffekt besaßen beide Produktreihen nur leichte Verbesserungen gegenüber den Vorgängern, ohne allzu sehr aus der Reihe zu tanzen. Dasselbe galt für die zwei bis jetzt erschienenen GeForce-GTX-500-Probanden. Wenig Highlights also.
Für das Negativ-Highlight des Jahres 2010 hat meiner Meinung nach AMD mit den unnötigen Spielereien am anisotropen Filter gesorgt. Die Radeon-HD-6000-Serie ging dort einen Schritt nach vorne und etwa anderthalb zurück, während die Standard-Qualität auf den Radeon-HD-5800-Serie im selben Atemzug eine Stufe zurück gesetzt worden ist. Immerhin hat AMD auf die immer lauter werdende Kritik reagiert und versucht nun per Treiber das AF-Flimmern in den Griff zu kriegen. Die ersten Versuche anhand eines der Fachpresse zur Verfügung gestellten Beta-Treibers sind zwar ordentlich, aber noch lange nicht am Ziel angekommen.