EU-Kommission verhängt Strafe gegen Display-Hersteller
Die EU-Kommission hat in ihrem Verfahren gegen sechs Hersteller von LC-Displays eine Gesamtstrafe in Höhe von knapp 649 Millionen Euro verhängt. Die Kommission sah es als erwiesen an, dass die Hersteller über einen Zeitraum von vier Jahren illegale Preisabsprachen getroffen hätten.
Bei den Verurteilten handelt es sich um die Unternehmen AU Optronics, Chimei InnoLux Corporation, Chunghwa Pictures Tube, HannStar Display Corporation, LG Display und Samsung. In der Pressemitteilung verweist die Kommission darauf, dass den Herstellern bewusst war, dass ihr Verhalten innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) illegal gewesen sei.
Die circa 60 Absprachen – „Chrystal Meetings“ genannt – erfolgten zumeist in Taiwan, besprochen wurden unter anderem die Preise, Kapazitäten und Produktionsplanungen. Die Gesamthöhe der Geldbuße wurde von der Kommission an die Umsätze zwischen 2001 und 2006 gekoppelt, in etwa sieben Milliarden Euro.
Unternehmen | Geldbuße |
---|---|
Chimei InnoLux Corporation | 300.000.000 Euro |
LG Display | 215.000.000 Euro |
AU Optronics | 116.800.000 Euro |
Chunghwa Pictures Tubes | 9.025.000 Euro |
HannStar Display Corporation | 8.100.000 Euro |
Samsung | 0 Euro |
Insgesamt | 648.925.000 Euro |
Das koreanische Unternehmen Samsung muss aufgrund der Kronzeugenregelung keine Geldbuße zahlen. Das Unternehmen hatte die EU-Kommission über die Absprachen informiert und darüber hinaus zahlreiche Beweise geliefert. Lediglich Chimei InnoLux und HannStar verzichteten auf eine Zusammenarbeit und erhielten deshalb keine Reduzierung der Strafe, bei den übrigen Unternehmen wurde die Summe um fünf bis 20 Prozent verringert.