HP ProBook 5320m im Test: Ein echt guter Kompromiss
4/5Leistung
Wir vergleichen die Probanden zur Einschätzung der Leistung mit folgenden Referenzsystemen:
Referenzsystem 1
- Intel Core i3-530 2,93 GHz
- Intel GMA HD
- MSI H55M-ED55 (Intel H55)
- 2 GByte DDR3-1333 Speicher
- Mushkin Enhanced Callisto Deluxe SSD 40 GByte (Sandforce-1200)
Referenzsystem 2
- Intel Core 2 Duo E6750 2,66 GHz
- Asus P5K Premium (Intel P35/ICH9R)
- 6 GByte DDR2-800 Speicher
- ATi Radeon HD 3870 512 MByte
- OCZ Vertex 2 Extended SSD 120 GByte (Sandforce-1200)
Lenovo Thinkpad X201 (Modell 3626W15)
- Intel Core i5-540m 2,53 GHz
- Intel QM57
- 2 GByte DDR3-Speicher
- 320 GB Festplatte (Seagate, 5400 U/Min)
- 6-Zellen-Akku mit 57 Wh
PCMark Vantage
Der PCMark Vantage von Futuremark bietet eine gute und vor allem für jeden nachvollziehbare Möglichkeit, die Gesamtleistung eines PC zu messen und verschiedene Systeme zu vergleichen. Wir nutzen dabei die PCMark-Suite für die Darstellung der Gesamtleistung sowie die HDD-Suite, um einen Eindruck der Leistung der verbauten Massenspeicher zu bekommen.
Download: PCMark Vantage
3DMark Vantage
Der 3DMark Vantage, seines Zeichens wohl bekanntestes Benchmark-Programm für die Spieleleistung, soll in unserer Leistungseinschätzung nicht fehlen. Im Gegensatz zu einigen früheren Versionen hängt die Einstufung des Systems längst nicht mir nur an der Leistung der Grafikkarte, vielmehr ist das Zusammenspiel von CPU und GPU entscheidend – so wie es in Zeiten der GPU-beschleunigten Berechnungen auch in vielen leistungshungrigen Anwendungen der Fall ist. Zudem sind mittlerweile praktisch alle integrierten Grafiklösungen zumindest theoretisch in der Lage, 3D-Grafik darzustellen, sodass hier keine Hindernisse zu erwarten sind. Aufgrund der geringen Leistungen vieler Notebook-Grafikchips sowie der beschränkten Auflösung der gängigen Displays wählen wir hier das Entry-Preset.
Download: 3DMark Vantage
Im 3DMark Vantage ist das besser ausgestattete Modell, das auf dem Papier mit seiner Core-i5-CPU sowohl mehr CPU- als auch GPU-Leistung aufweist, reproduzierbar langsamer als das kleine Modell mit dem Core i3. Da der Turbo-Modus beim i5, um die TDP-Grenzen nicht zu sprengen, nicht GPU und CPU gleichzeitig beschleunigen kann und, wie an den Teilbewertungen zu sehen ist, der i5 offenbar die CPU und nicht die GPU beschleunigt, verharrt letztere auf einem recht niedrigen Takt von 500 MHz. Da der Core i3 keinen Turbo-Modus für die CPU aufweist und somit die GPU unter Last auf 667 MHz hochgetaktet wird, liegt die 3D-Leistung der kleineren CPU in diesem Szenario über der des größeren Modells.
WinRAR
Eine der gängisten Szenarien im Alltag, die dem System Leistung abverlangen, ist das Packen und Entpacken von Archivdateien. Um die Leistung der Testgeräte zu ermitteln, verwenden wir WinRAR 3.93 in der 64-Bit-Version und messen die benötigte Zeit für zwei gängige Aufgaben: Zum einen wird das stark komprimierte Setup der Testversion von Adobe Photoshop CS5 entpackt, woran sowohl die CPU als auch der betreffende Massenspeicher ihren Anteil haben, zum anderen wird das entpackte Setup der gesamten Creative Suite CS5 Testversion in einem Archiv ohne Kompression gespeichert, was eine nahezu ausschließliche Belastung der Festplatte respektive der SSD nach sich zieht.
In Zeiten schneller CPUs hängt die Leistung bei den gängigsten Archivierungsaufgaben – beim Entpacken komprimierter Archive sowie beim Speichern vieler Dateien in einer einzelnen Archivdatei ohne Kompression – fast nur vom Massenspeicher ab. Daher haben Systeme mit schnellen Massenspeichern wie RAID-Arrays und insbesondere SSDs hier große Vorteile gegenüber einzelnen Festplatten, selbst wenn sie mit verhältnismäßig alten oder langsamen CPUs ausgestattet sind. Im Vergleich zwischen SSDs und Notebook-Festplatten sind die Unterschiede naturgemäß noch größer, weil 2,5"-Festplatten deutlich langsamer sind als ihre Desktop-Pendants. Das von uns mit einer SSD nachgerüstete Core-i5-Modell hängt daher das i3-Gerät in Serienausstattung sehr deutlich ab – schade dass HP keine Ausstattungsvariante mit einer SSD anbietet.
Truecrypt
TrueCrypt ist ein Open-Source-Verschlüsselungstool, welches seit der Version 6.0 Multi-Core-Unterstützung bietet, welche dem Programm auf Dual-/Mehrkern- oder Multi-Prozessor-Systemen zu einer deutlich verbesserten Performance bei der Ver- und Entschlüsselung der Daten verhilft. Zusätzlich beherrscht TrueCrypt ab Version 7.0 auch die Hardwarebeschleunigung von AES, wie sie einige neuere CPUs wie Intels Clarkdale ermöglichen. Das Vorhandensein dieser AES-Hardwareinstruktionen verhilft dem integrierten AES-Benchmark-Test zu einer Vervielfachung der Leistung um den Faktor 4 bis 8, ansonsten skaliert TrueCrypt recht gut mit dem Takt und mit der Anzahl der physischen Rechenkerne.
Download: TrueCrypt
Die Leistung in Truecrypt steht und fällt ausschließlich mit der Leistung der CPU – die im ProBook 5320m verbauten Varianten Core i3 350 und Core i5 450 weisen hier die Ergebnisse auf die man im Hinblick auf den Taktunterschied erwarten kann. Gegenüber CPUs wie dem Core i5 540, der mit AES-NI-Hardwareinstruktionen aufwartet, sehen diese CPUs allerdings kein Land und werden regelrecht deklassiert. Gerade bei einem Business-Notebook, dessen Käuferschicht traditionell größeres Interesse an Verschlüsselungslösungen hat als Otto Normalverbraucher, hätte HP unserer Ansicht nach zumindest eine Ausstattungsvariante anbieten müssen, die mit Hardware-AES-Beschleunigung aufwartet.