HP ProBook 5320m im Test: Ein echt guter Kompromiss
5/5Akkulaufzeit und Lautstärke
Zur Ermittlung der Akkulaufzeit verwendeten wir die speziell dafür entwickelte Software Battery Eater Pro 2.7. Dabei ließen wir jeweils einmal den Reader's Test und den Classic Test laufen – das bedeutet einmal Leerlauf und einmal nahezu Volllast von CPU und GPU. Beide Extreme der der Laufzeit werden so ermittelt, die Laufzeit im Alltag liegt naturgemäß dazwischen – je nach Anwendungsprofil näher am einen oder anderen Extrem. WLAN ist bei beiden Tests aktiviert, die Bildschirmhelligkeit wurde auf einen für Innenräume sinnvollen Wert von 140 cd/m² geregelt, um Notebooks mit wünschenswert starken LCD-Backlights nicht zu benachteiligen. Die meisten Notebooks lassen sich noch deutlich weiter herunterregeln, sodass unsere ermittelten Werte nicht das absolute Maximum an Laufzeit darstellen und die Herstellerangaben üblicherweise verfehlt werden. Zugunsten der Vergleichbarkeit und um innerhalb plausibler Szenarien zu bleiben nehmen wir dies in Kauf.
So wie bei der 3D-Leistung gibt es auch bei der Akkulaufzeit Ergebnisse, die so nicht zu erwarten gewesen wären. Während unter Last das Modell mit 50 Prozent höherer Akkukapazität aber schnellerer CPU erwartungsgemäß etwas weniger als 50 Prozent mehr Laufzeit bietet, hält das Modell mit dem kleinen Akku im Leerlauf sogar länger durch – auch diese Eigenart ist mit den verbauten Prozessoren zu erklären. Während der Core i3 im Lesetest auf 933 MHz heruntergetaktet wird, liegt die Leerlauffrequenz des Core i5 bei 1.200 MHz – was bei einem Gesamtverbrauch des Systems im einstelligen Watt-Bereich einen großen Unterschied bedeuten kann.
Die Lautstärke wurde in einem Abstand von etwa 30 cm aus einer erhöhten Position vor dem Notebook gemessen – aus der Richtung, aus der auch ein Benutzer die Geräusche des Gerätes wahrnimmt. Beim HP ProBook gibt es wie bei den meisten einen sehr großen Unterschied zwischen dem Leerlauf, in dem die Lautstärke akzeptabel ist, und dem Volllastbetrieb, in dem der Lüfter störend laut wird. Wie bereits erwähnt ist die Version mit dem größeren Akku etwas leiser, da der Lüfter hier leichter Luft ansaugen kann und dadurch langsamer dreht.
Fazit
Das HP ProBook 5320m ist eins der interessantesten 13,3"-Notebooks auf dem Markt – zumindest für alle, die keine anspruchsvollen 3D-Anwendungen wie Spiele oder CAD-Software nutzen. Es ist zwar weder das günstigste, schnellste oder das leichteste Gerät seiner Klasse, es bietet aber einen guten Kompromiss aus diesen prinzipiell gegenläufigen Attributen. Es ist – auch durch das fehlende optische Laufwerk – leicht, nicht allzu dick, verfügt über ein attraktives Äußeres sowie abgesehen vom Displayrahmen über eine sehr gute Verarbeitung. Vor allem die Eingabegeräte können durchaus überzeugen.
Das perfekte Notebook ist das ProBook 5320m allerdings nicht. Die Akkulaufzeiten sind nicht besonders lang, was vor allem bei den kleineren Modellen dem Vier-Zellen-Akku geschuldet ist, allerdings ist auch die Leerlauf-Betriebsdauer beim Topmodell mit Sechszeller nicht die beste. Das Display ist auch nur Mittelmaß, sehr positiv werten wir aber die Möglichkeit zwischen einem kontrastreichen verspiegelten Display oder aber einem matten Display ohne störende Reflexionen wählen zu können. Die am besten ausgestatteten Modelle mit UMTS/GPS-Modul gibt es allerdings nur mit mattem Display, und auch eine Ausstattungsvariante mit SSD vermissen wir – dabei können Flash-Massenspeicher ihre Vorteile gegenüber Magnetspeichern in Notebooks erst so richtig zur Geltung bringen, und auch die Preise von SSDs bewegen sich mittlerweile in akzeptablen Regionen. Auch die Einsparung einer dedizierten Mikrofonbuchse könnte so manchen Headset-Nutzer zur Verzweiflung treiben, da hier ein Adapter notwendig ist und die Einsparung der zweiten Klinkenbuchse außer der Einsparung einiger Cent bei der Produktion keinerlei Nutzen hat.
Sehr gut gefallen haben uns die komfortablen Sicherheitsfunktionen, die mit Pre-Boot-Security, Fingerabdruckscanner, Festplattenverschlüsselung, Passwortmanagement und vielem mehr alles bietet, was das Herz begehrt – einzig die AES-Hardwarebeschleunigung der größeren Intel-Core-i5-Modelle fehlt leider. Eingespart wurde auch bei der Docking Station – im Gegensatz zu vielen Konkurrenzmodellen aus dem Business-Bereich gibt es für das HP ProBook 5320m gar keine. Hier wird deutlich, dass das Gerät kein vollwertiges Business-Notebook sein kann und sein soll.
An dieser Stelle kommt jedoch einer der wichtigsten Faktoren ins Spiel – der Preis. Dessen Spanne erstreckt sich bei den günstigsten Online-Shops von etwa 650 Euro für die absolute Sparvariante bis hin zu 850 Euro für die bestausgestattete Variante. Die Herstellergarantie beschränkt sich bei diesem Preis allerdings auf ein Jahr, für einen nicht unerheblichen Aufpreis ist sie bei HP erweiterbar. Wenn es ein Gehäuse ohne Hochglanzteile sein soll, die CPU noch schneller sein muss oder eine Docking Station unbedingt gebraucht wird, muss der Interessent – vor allem in Verbindung mit einem matten Display – bei der Konkurrenz deutlich tiefer in die Tasche greifen. Für alle, die mit den erwähnten Nachteilen gegenüber doppelt so teuren Konkurrenzprodukten gut leben können, ist das ProBook 5320m in seinen verschiedenen Versionen eine sehr gute Wahl – es bietet viel fürs Geld, ist aber nicht perfekt.
Tagesaktuelle Preise und Verfügbarkeiten:
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