HTC Desire HD im Test: Groß und teuer soll es sein

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Sasan Abdi
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Desire HD im Überblick

Optik & Verarbeitung (mit Video)

Der erste Kontakt mit dem Desire HD fällt gleich im Anschluss an den Test zum LG Optimus 7 weniger überraschend aus, als man es vielleicht unter neutraleren Bedingungen erwarten könnte – schließlich hatten wir es hier bereits mit einem vergleichsweise großen, massigen Vertreter aus der weiten Welt der Smartphones zu tun. Doch es will schon etwas heißen, wenn eine beim Auspacken anwesende Person sich beim Anblick des HTC-Boliden zu der ironischen Frage hinreißen lässt, um was für ein Tablet es sich hier denn handelt.

Desire HD Frontansicht
Desire HD Frontansicht

Ganz unpassend ist eine solche Frage nicht, auch wenn man die Desire-HD-Maße von 123 x 68 x 12 mm (L x B x H in mm) und das Gewicht von 164 Gramm sowohl bei der Konkurrenz als auch im HTC-eigenen Portfolio durchaus ab und an vorfindet.

Sucht man krampfhaft nach Ähnlichkeiten, so kann man sagen, dass das Desire HD in mancherlei Hinsicht vom HD2 aus konzipiert wurde. Dies gilt sowohl für die nahezu identischen Maße als auch für das ziemlich ähnliche Äußere.

Hier wie dort wird das Aussehen zu größten Teilen vom mit 4,3 Zoll ausgesprochen großen (S-)LC-Display geprägt: Der mit einer Echtglasscheibe abgeschlossene Bildschirm bedingt eine bereits grenzwertige Baubreite von 68 mm – Freunde des Smartphone-Hosentaschentransportes werden mit konventionellen Jeans schnell an ihre Grenzen stoßen.

Design-Aspekte des HTC Desire HD in bewegten Bildern

Damit wäre bereits der wahrscheinlich kritischste Aspekt in der Betrachtung des Desire HD angesprochen. Kritisch deshalb, weil sich hieran je nach persönlichen Nutzerpräferenzen die Geister scheiden dürften: Wer wert auf maximalen Arbeits- oder Entertainment-Komfort legt, wird in den Maßen kein Problem, sondern eher einen Vorzug sehen. Wer von einem Smartphone dagegen einen guten Kompromiss oder gar maximale Portabilität erwartet, findet an dieser Stelle bereits das ultimative Ausschlusskriterium – ein Fakt, der im Fazit als entscheidendes Kriterium abermals aufgegriffen werden soll.

In jedem Fall wird das Design wie angedeutet ganz maßgeblich durch die Display-Diagonale bestimmt. Um die 68 mm nicht noch erweitern zu müssen, verfügt das Desire HD insbesondere an den Seiten aber auch oben über sehr schmale Ränder – eine primär den Maßen geschuldete Konzeption, die dem Gerät in Kombination mit der unterhalb des Displays befindlichen Vier-Knopf-Softtouch-Reihe und auch dank dem satten Schwarz der Umrandung ein Mehr an nüchterner Eleganz verleiht.

Die Rückseite besteht aus einem Alu-Teil, in das insgesamt drei Aussparungen gefräst wurden, für die aus Gründen der Konnektivität gummiertes Kunststoff verwendet wird. Sowohl der untere als auch das auf der rechten Seite befindliche Plastik-Part lassen sich aufschieben: Hinter ersterem können SIM- und bei Bedarf eine microSD-Karte eingesetzt werden, während sich hinter letzterer der Akku-Schacht verbirgt. Hier findet sich ein System, dessen guter Eindruck einzig durch die Qualität der kleinen Plastik-Schaniere getrübt wird: Diese lassen sich insbesondere beim Akku-Schacht nur etwas fummelig zum Einrasten bewegen und machen überdies keinen sonderlich robusten Eindruck.

Die Aufteilung der sonstigen Knöpfe und Schnittstellen erfolgt sinnvoll, bietet aber Grund für eine weitere erwähnenswerte Kritik: Sowohl der an der Oberseite befindliche Power-Knopf als auch die an der linken Seite zu findende Lautstärkenwippe sehen zwar angenehm dezent aus, weisen aber einen ziemlich schwammigen Druckpunkt aus – schade! An der Unterseite finden der USB- sowie 3,5mm-Klinkenstecker-Anschluss Platz; auf der Rückseite wurden zentral im oberen Teil Lautsprecher, Kamera und LED-Doppel-Blitzlicht platziert. Bedenklich ist dabei, dass die Kamera-Linse ein gutes Stück heraussticht, was bei nervösen Zeitgenossen sowohl mit Blick auf mögliche Kratzer an der Linse, als auch auf dem Tisch für einige Sorgenfalten sorgen dürfte.

Fotos zur Schnittstellen-Verteilung beim HTC Desire HD

Bei all den genannten problematischen Punkten handelt es sich wohlgemerkt um Kritik auf hohem Niveau. Deswegen gilt: Abgesehen von den genannten kleinen Schwächen – Qualität des Verschlusssystems, Druckpunkte von Lautstärkenwippe und Power-Knopf, herausstehende Kamera-Linse – ist die Verarbeitungsqualität perfekt. Auch die bereits erwähnten Materialien, die Aufteilung sowie das grundsätzliche Design können überzeugen – in puncto „Optik & Verarbeitung“ gehört das HTC-Gerät somit durchaus zur Oberklasse.