HTC Desire HD im Test: Groß und teuer soll es sein

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Sasan Abdi
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Multimedia & Office

8 Megapixel, Doppel-LED-Blitz, Autofokus: Auf dem Papier kann sich die Ausstattung des Desire HD zum Schießen von Fotos durchaus sehen lassen. In der Praxis sollte man allerdings auch in diesem Fall keine überragende Qualität erwarten. Farbrauschen, eine mäßige Farbechtheit und Schwierigkeiten mit der Schärfe sorgen auch hier dafür, dass das Smartphone die konventionelle Digitalkamera noch nicht ersetzen kann, auch wenn das Blitzlicht bei schlechten Lichtverhältnissen das Gröbste abfängt. Für solide Nebenbei-Fotos reicht das Gebotene auch dank der gängigen Einstellungsmöglichkeiten (z.B. die bei Gruppenfotos sinnvolle Gesichtserkennung) und neuer Effekte sowie der schnellen Fokussierung von rund einer Sekunde bei guten Lichtverhältnissen aber allemal. Genauso wie bei dem Gros der Konkurrenz im Preisgefilde von über 450 Euro kann auch das DHD Videos in durchschnittlicher Qualität in bis zu 720 p aufnehmen.

HTC Desire HD Fotoqualität

Ein 4,3 Zoll großes Display macht sich in vielerlei Hinsicht positiv bemerkbar; so zum Beispiel beim Surfen. Dank der großzügigen Fläche fällt das flüssige, nur von seltenen Rucklern unterbrochene Navigieren durchs Internet hier besonders komfortable aus, da weniger häufig hin- und hergezoomt werden muss. Webseiten wie die Mobi-Variante von ComputerBase werden in flinken 4 Sekunden geöffnet – ein ordentlicher, wenn auch nicht überragender Wert.

Natürlich ist das Desire HD dank des großzügigen, gut-darstellenden Displays auch und insbesondere dazu prädestiniert, als portabler Mediaplayer Verwendung zu finden. Auch wenn man sich durchaus eine etwas bessere Auflösung wünschen könnte, wird das Gerät diesem Anspruch dank der wie erwähnt brillanten Darstellung und einer guten Codec-Unterstützung sowohl im Audio-, vor allem aber im Videobereich vollständig gerecht (siehe Abschnitt „Laufzeiten“ bezüglich der einzigen dahingehenden Einschränkung). Auch wenn waschechte „Audio-Only“-Fans es sich aufgrund der Maße zweimal überlegen dürften, ob es sich hierbei wirklich um den neuen MP3-Player der Wahl handelt, dürfte sich dank obligatorischem 3,5mm-Klinkenstecker, den soliden beigelegten Kopfhörern und der Unterstützung von Dolby Mobile und virtuellem SRS Surround-Klang auch diese Zielgruppe aus dem Multimedia-Bereich mit dem Gerät anfreunden können. Hinzu kommt als Gimmick, dass Medien-Inhalte dank DLNA-Unterstützung über kompatible Geräte geteilt werden können, sodass beispielsweise Musik oder Videos über in einem WLAN verbundene DLNA-Geräte gestreamt werden können.

Auch officeseitig profitiert man beim Desire HD natürlich von dem großen Display. Dank des großzügigen Platzes lassen sich einschlägige Dokumente komfortabel betrachten und E-Mail-Nachrichten mit vergleichsweise geringem Einarbeitungsaufwand fehlerfrei und in angemessener Geschwindigkeit verfassen. Über das vorinstallierte Quickoffice können Word- und Excel-Dateien angesehen und bearbeitet sowie PowerPoint-Dateien angesehen werden.

Die Ortsbestimmung über A-GPS funktioniert erwartungsgemäß solide, sodass man sich über eine nahezu metergenaue Lokalisierung freuen kann. Über die gängigen Möglichkeiten hinaus ist in Sachen „Synchronisation“ zudem ein neues Feature erwähnenswert: Mit der Funktion „Daten übertragen“ lassen sich Kontakte und Kalendereinträge von einem Vorgänger-Gerät bequem per Bluetooth auf das Desire HD spielen.

Kommunikation

Auch in Sachen Kommunikation ist das Desire HD gut aufgestellt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man mit WLAN nach „Draft-n“ den State-of-the-Art geliefert bekommt. Damit sind theoretisch bis zu 300 Megabit pro Sekunde via WLAN möglich. Dies setzt allerdings entsprechend kompatible Geräte voraus. Bluetooth-technisch spendiert HTC mit Version 2.1 allerdings nicht den neuesten Standard – dank A2DP wird aber natürlich auch in diesem Fall der Betrieb von drahtlosen Stereo-Headsets unterstützt.

Komplettiert wird die Ausstattung von UMTS inklusive HSDPA/HSUPA, sodass auch mobil theoretisch mit bis zu 14,4 Mbit/s (Download) bzw. 5,76 Mbit/s (Upload) gearbeitet werden kann.

Laufzeiten

Der größte Schwachpunkt des Desire HD findet sich bei den Laufzeiten. Der Akku ist mit 1.230 mAh nicht nur auf dem Papier vergleichsweise klein dimensioniert, sondern entpuppt sich auch in der Praxis nicht gerade als Traum aller Vielreisenden oder Outdoor-Freunde.

Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Ein echter Dauerrenner ist das Gerät auch nach einigen Ladezyklen nicht. Zwar verspricht HTC 3G-Gesprächszeiten von bis zu 320 Minuten sowie Standby-Zeiten von bis zu 490 Stunden - mit der Realität haben diese Angaben den gängigen Zuständen in der Smartphone-Branche entsprechend allerdings herzlich wenig zu tun.

Stattdessen sollten sich selbst durchschnittlich aktive Nutzer darauf einstellen, dass der Koloss unter den HTC-Androiden spätestens nach einem Arbeitstag für eine gute Stunde ans Netz gehangen werden möchte. Echte Poweruser, die nach Möglichkeit alle möglichen Daten synchronisieren und das Display mit einem hohen Helligkeitswert betreiben möchten, werden noch häufiger zum Ladekabel greifen müssen – hier hätten wir vom neuen Vorzeige-Gerät, das entsprechend dem Gebotenen auch preislich zur Oberklasse zu zählen ist, mehr erwartet.