Nokia C7-00 und N8-00 im Test: Symbians neue Kleider

 10/11
Patrick Bellmer
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Im Alltag

Auch wenn Nokia den Fokus beim N8-00 ganz klar auf Multimedia und beim C7-00 auf soziale Netzwerke gerichtet hat, muss ein Smartphone auch ganz alltägliche Aufgaben bewältigen. Durch die umfangreiche Ausstattung hat man hierfür auch alles „an Bord“, wenn auch teilweise nur in gerade noch zufriedenstellender Qualität.

Die Grundfunktionen meistern beide Geräte mühelos, die Gesprächs-Qualität ist gut bis sehr gut, Verbindungen werden auch unter ungünstigen Umständen gehalten, von kleinen Aussetzern abgesehen. Auch Kurznachrichten und E-Mails lassen sich abgesehen von der verbesserungswürdigen virtuellen Tastatur leicht und komfortabel schreiben, das Abrufen von E-Mails per IMAP klappte jedoch nicht immer ganz reibungslos. Ob dies am entsprechenden Server oder am Gerät lag, konnte nicht ganz nachvollzogen werden.

Nokia C7-00: Kamera
Nokia C7-00: Kamera

Auch der Umgang mit sozialen Netzwerken wie Facebook oder dem Nachrichtendienst Twitter gelingt relativ mühelos. Allerdings muss Nokia hier noch ein wenig am entsprechenden, bereits vorinstalliertem Programm feilen. Mitunter kommt es zu kurzen Aussetzern, auch wenn keine weiteren Programme im Hintergrund laufen. Im Kontakt-Verzeichnis können die gespeicherten Kontakte mit denen von Facebook verknüpft werden.

Den eigenen Standort können beide Geräte unter guten Bedingungen binnen weniger Sekunden ermitteln, das C7-00 erlaubt sich bei schlechten Verhältnissen gerne mal ein paar Sekunden mehr als das N8-00. Überzeugen konnten beide bei der Routen-Berechnung, auch umfangreichere Strecken waren schnell ermittelt. Und auch bei der Neuberechnung haben beide eine gute Figur abgegeben.

Wenig überzeugend ist das mitgelieferte Stereo-Headset des N8-00. Zwar ist man beim Gesprächspartner gut zu verstehen, den Kopfhörern fehlt es aber an Tiefen, auch und gerade bei der Wiedergabe von Musik. Hier kann auch der im Musik-Player integrierte Equalizer nicht viel verbessern. Das gleiche gilt für den rückwärtig verbauten Lautsprecher. Ein etwas anderes Bild ergibt sich beim C7-00: Während auch hier das mitgelieferte Headset nur für wenig Freude sorgt, weiß der Lautsprecher zu überzeugen, zumindest im Vergleich zum N8-00 und einigen anderen Smartphones.

Nokia N8-00: Kamera
Nokia N8-00: Kamera

Gut gefallen im Alltag zwei Funktionen, die eher die Ausnahme als die Regel bei Handys sind. Zum einen ist dies der in beiden Geräten verbaute FM-Transmitter, mittels dessen man die Audio-Signale an UKW-Radios leiten kann. Per „Widget“ wird die gewünschte Frequenz gewählt und im Radio aufgerufen, schon ertönt zum Beispiel Musik über die im Auto verbauten Lautsprecher. Ebenfalls in beiden Geräten verfügbar ist die USB-On-The-Go-Funktion, die das Anschließen von zum Beispiel USB-Speichersticks oder Digital-Kameras erlaubt. Im Test mit zwei verschiedenen USB-Sticks klappte dies ausgezeichnet, es soll aber teilweise zu Problemen mit der Erkennung kommen.

Ein Highlight des N8-00 ist – zumindest auf dem Papier – der HDMI-Anschluss. Hierüber können Videos mit bis zu 1.280 × 720 Pixeln auf Fernsehern oder Monitoren wiedergegeben werden, andere Bildschirminhalte werden lediglich mit der normalen Display-Auflösung dargestellt. Dafür ist die Bild- und Tonqualität der übertragenen Videos gut, Aussetzer oder ähnliches konnten nicht festgestellt werden. Leider hatte das Testgerät aber teilweise Probleme mit dem Erkennen des Anschlusskabels, hier verhalf nur das erneute Verbinden des Gerätes mit dem mitgelieferten Adapter.

Nokia N8-00: HDMI-Anschluss
Nokia N8-00: HDMI-Anschluss

Bei der Bewertung der Steuerung über den Touchscreen ist der Eindruck zwiespältig. Auf der einen Seite kann man bemängeln, dass die Bildschirme nicht so genau reagieren wie man es etwa vom iPhone kennt. Auf der anderen Seite wird so aber auch in vielen Fällen das versehentliche Starten von Anwendungen oder ähnliches verhindert. Nach einer gewissen Eingewöhnungs-Phase dürfte man sich aber darauf eingestellt haben. Deutliche Kritik hat aber die ungleichmäßige Sensitivität des N8-00 verdient, hier reagiert der linke Bereich – etwa ein bis zwei Millimeter – teilweise gar nicht auf Eingaben. Unklar ist, ob es sich hier lediglich um einen defekt des Testgerätes oder einen allgemeinen Fehler handelt.

Wie von Nokia, beziehungsweise Symbian gewohnt, überzeugen beide Geräte mit guten Ausdauer-Werten. Wer wenige Minuten pro Tag telefoniert oder im Internet surft, muss sein Gerät erst nach drei oder vier Tagen wieder laden. Wer eines der beiden Geräte aber über einen längeren Zeitraum stark auslastet, muss wie bei zahlreichen anderen aktuellen Smartphones am Abend das Ladegerät oder USB-Datenkabel zücken.

Nokia N8-00: Seitenansicht
Nokia N8-00: Seitenansicht
Nokia C7-00: Seitenansicht
Nokia C7-00: Seitenansicht
Nokia C7-00: Seitenansicht
Nokia C7-00: Seitenansicht

In der Jacken- oder Hosen-Tasche stören beide Geräte kaum, weder durch Maße oder Gewicht fallen sie störend auf.