Nokia C7-00 und N8-00 im Test: Symbians neue Kleider
4/11Design und Verarbeitung
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Deshalb fließen solch subjektive Dinge wie Form und Farbe eines Geräte selbstverständlich nicht mit in die Wertung ein, trotzdem muss man natürlich über das Design schreiben.
Beim N8-00 setzt Nokia auf kühles Aluminium in verschiedenen Färbungen. Die Farbe des Testgerätes trägt den Namen „Silver White“ und unterstreicht das leicht unterkühlte – fast schon skandinavische – Design. Das Gehäuse, welches nicht aus einem Block besteht, verjüngt sich am oberen und unteren Ende, was dem Smartphone ein futuristisches Aussehen verleiht.
Die Vorderseite wird vom von einem verchromten Rahmen umschlossenen AMOLED-Display dominiert. Neben kleinen Aussparungen für Lautsprecher und Mikrofon findet man sonst noch die Modellbezeichnung, die Frontkamera sowie den Abstands- und Helligkeitssensor. Links unterhalb des Displays befindet sich die Taste zum Aufruf des Hauptmenüs, beziehungsweise des Homescreens. Die weiß beleuchtete Taste unterstreicht das edle Erscheinungsbild der Vorderseite.
Auf der linken Gehäuseseite befinden sich hinter Schutzklappen die Einschübe für SIM- und microSD-Karte, ohne Schutz muss der Micro-USB-Anschluss auskommen. Direkt daneben informiert eine Status-LED über den Ladestand beim Laden des Gerätes. Auf der gegenüberliegenden Seite findet man einen Wippschalter, der in erster Linie zur Lautstärke-Einstellung, aber auch zum Zoomen im Kamera-Modus oder im Browser dient. Mittig angeordnet ist der schon von anderen Nokia-Modellen bekannte Schiebe-Schalter, der der Tasten- und Display-Sperre ein- oder ausschaltet. Im unteren Bereich ist der zweistufige Auslöser der Kamera platziert.
An der Oberseite befinden sich von links nach rechts der 3,5-Millimeter-Anschluss für Audio und Video-Wiedergabe, ein HDMI-Anschluss und der Ein-/Aus-Schalter, der auch zum Aufrufen des Profile-Menüs dient. Der mittig angeordnete HDMI-Anschluss kann Videos mit bis zu 1.280 × 720 Pixeln wiedergeben, Ton nach dem Dolby-Digital-Plus-Standard. An der Unterseite befindet sich lediglich der von Nokia bekannte Anschluss für das Ladegerät. Dieser Teil des Gehäuses muss im Falle des Akku-Wechsels im Übrigen entfernt werden, dafür müssen zwei Schrauben entfernt werden.
Die Rückseite wirkt sehr schlicht, lediglich ein etwa zwei Millimeter weit hervorstehender Teil des Gehäuses, in dem Kamera nebst Xenon-Blitz und Lautsprecher für die Freisprech-Funktion untergebracht sind, fungieren hier als „Eyecatcher“.
An der Verarbeitung des Gehäuses gibt es nichts auszusetzen. Die Schutzklappen fügen sich bündig in das Gehäuse ein, die Tasten haben nur minimales Spiel. Wenn man etwas kritisieren möchte, dann könnte man dies bei der Taste auf der Vorderseite des Gehäuses machen. Diese wirkt nach kurzer Zeit, als sei sie von Innen verschmutzt.
Ein etwas anderes Bild ergibt sich beim C7-00. Das Gerät wirkt deutlich kompakter, obwohl es sogar etwas höher ist. Durch die geringere Breite und Tiefe sowie das runder geformte Gehäuse wirkt es jedoch wie erwähnt kleiner. Generell kann man sagen, dass Nokia hier ein optisch sehr gefälliges Gerät entworfen hat. Wie auch beim N8-00 setzt Nokia auf die hochwertigen Materialien Glas und Metall sowie verschiedene Farben, die des Testgerätes hört auf den Namen „Frosty Metall“.
Auf der Vorderseite befinden sich anders als beim Schwestermodell unter dem Display drei statt nur einer Taste. Neben der obligatorischen Taste für das Hauptmenü, beziehungsweise den Task-Manager, hat Nokia auch physische Tasten für Rufannahme und die Beendigung von Gesprächen und dem gerade im Vordergrund befindlichen Programms verbaut. Unterhalb der Menü-Taste befindet sich das Mikrofon, der Lautsprecher befindet sich oberhalb des Displays, daneben die zweite Kamera sowie der Sensor für die Umgebungshelligkeit.
Linksseitig hat Nokia lediglich den Anschluss für das Ladegerät untergebracht, auf der gegenüberliegenden Seite dafür insgesamt fünf Tasten: zwei für die Lautstärke-Regelung, eine für die Sprachwahl, den Schiebe-Taster für die Display- und Tasten-Sperre sowie den Auslöser für die Kamera. All diese Tasten bestehen aus Plastik, die beiden letztgenannten haben zu viel Spiel.
Während die Unterseite weder Schalter noch Anschlüsse beherbergt, findet man auf der oberen Seite die Ein- und Aus-Schalten sowie den Headset- und Micro-USB-Anschluss. Dieser wird durch eine gut eingepasste Plastik-Kappe vor Schmutz geschützt.
Auch einen Unterschied zum N8-00 stellt die Gestaltung der Rückseite dar. Hier steht nichts hervor, Kamera, Blitz und Lautsprecher sind bündig eingelassen. Den Deckel des Akku-Fachs hat Nokia farblich abgesetzt, letztendlich entscheidet aber der persönliche Geschmack über die farbliche Gestaltung.
Keine Frage des Geschmacks ist hingegen die Verarbeitungs-Qualität. Muss man Nokia für die wirklich gute Verarbeitung des N8-00 loben, ist beim C7-00 Kritik angebracht. Neben den schon erwähnten wackeligen Tasten auf der rechten Gehäuseseite sticht insbesondere ein Spalt zwischen dem unteren Ende des Displays und den darunterliegenden Tasten ins Auge.
Zum einen sind diese beiden Gehäuseteile nicht bündig zueinander verbaut, zum anderen sammelt sich schon nach wenigen Tagen Schmutz in diesem Spalt. Außerdem schimmert die Beleuchtung der drei Tasten – grün, weiß und rot – durch eben diesen Spalt, was zwar keine Auswirkungen auf das Display oder ähnliches hat, bei einem Gerät für über 300 Euro aber nicht zu verzeihen ist.