NZXT Phantom im Test: Ein großer Tower zum Verlieben
2/6Lieferumfang und Daten
- Material: Stahl mit Kunststoff-Anbauteilen
- Abmessungen: ca. 541 x 222 x 624 mm (H x B x T)
- Gewicht: Etwa 11 kg
- Fünf 5,25"-Front-Laufwerkschächte (extern)
- Sieben 3,5" / 2,5"-Festplattenschächte (intern)
- Ein 200-mm-LED-Lüfter im Deckel, ein 120-mm-Lüfter in der Rückwand sowie zwei 120-mm-Lüfter in der linken Seitenwand (jeweils mit Drehzahlüberwachung und Lüftersteuerung)
- Mainboard-Formfaktor: ATX, E-ATX, µATX, Mini-ITX
- Zwei USB-2.0- sowie je ein eSATA-, Mikrofon- und Kopfhöreranschluss im Deckel
Der Lieferumfang umfasst neben den üblichen Schrauben zum Einbau der Hardware einen Hardware-Lautsprecher sowie diverse Kabelbinder und zwei Halterungen für das Netzteil.
Ausstattung außen
Aus unserer Sicht haben die Amerikaner rund um NZXT mit dem Design des Phantom eine kleine Revolution geschafft. Allerdings muss man die Formgebung dieses Big-Towers auch mögen, da viele Ecken und Kanten sowie Asymmetrie nicht jedermanns Sache sind. Die Front ist (bis auf einen kleinen Schriftzug des Herstellers) komplett geschlossen und so können die maximal fünf 5,25"-Laufwerkschächte erst erreicht werden, wenn die Front-Tür geöffnet wird. Dahinter werden die Schächte durch schwarze Blenden verdeckt, die jeweils mit einem kleinen Schiebemechanismus vom Chassis zu trennen sind. Wird ein Laufwerk einmal nicht mehr gebraucht und ausgebaut, kann jeder Schacht wieder verschlossen werden. Am unteren Ende steht ein Lufteinlass asymmetrisch hervor, hinter dem optional ein weiterer 140-mm-Lüfter angebracht werden kann.
Am vorderen Ende des Deckels befindet sich neben dem Standard-Port-Kit, welches sowohl zwei USB-2.0- als auch je einen eSATA-, Mikrofon- und Lautsprecheranschluss beinhaltet, auch eine Lüftersteuerung. Diese erlaubt es, die Lüfter jedes Bereiches einzeln zwischen sieben und zwölf Volt stufenlos zu regulieren. Als Besonderheit zeigt während des Betriebs eine blaue Status-LED an, welche Lüfter derzeit aktiv sind. Neben dem Port-Kit sind der Power- sowie Resetschalter angebracht, die einen äußerst präzisen Druckpunkt besitzen. Am hinteren Ende des Deckels befindet sich ein ebenfalls blau beleuchteter 200-mm-LED-Lüfter, der, optional zusammen mit einem zweiten Lüfter, dafür sorgt, die im Innenraum entstandene Wärme nach draußen zu befördern. Wem die Beleuchtung des Lüfters zu kitschig ist, kann diese an der Rückseite des Phantom ausschalten.
Der hintere Teil des Gehäuses wartet mit dem Standardaufbau (bestehend aus ATX-Blende nebst 120-mm-Lüfter, sieben Slotblenden und Platz für ein Netzteil am unteren Ende) auf. Damit eine externe Wasserkühlung betrieben werden kann, stehen vier Schlauchdurchführungen zur Verfügung. Die beiden Seitenwände werden mit insgesamt sechs Thumb-Screws verschraubt, wobei zwei dieser Schrauben über einen Federmechanismus in ihrer Höhe verstellt werden können. Dieses Konzept trägt dazu bei, dass die Montage der Seitenwände deutlich einfacher vonstatten geht, da sie, anders als bei den meisten anderen Gehäusen, nicht an das komplette Chassis sondern nur vorn an die Vorderseite gesteckt werden. Somit kann die mittlere Schraube schnell fixiert werden ohne sie vorher komplett einzuschrauben.
Ein Blick unter das Gehäuse zeigt einen Staubfilter unter dem Netzteil, so dass die Stromversorgung sowohl mit dem Lüfter in Richtung Innenraum als auch in Richtung Boden betrieben werden kann, ohne dass der Innenraum übermäßig verschmutzt. Außerdem besitzt das Phantom keine konventionellen Standfüße sondern steht auf großen gummierten Flächen, so dass Vibrationen aus dem Innenraum nur geringfügig an den Fußboden weitergegeben werden.
Insbesondere der Lack hat uns bei der Begutachtung der Verarbeitungsqualität überzeugt. Jede Stelle ist gleichmäßig mit weißem Hochglanzlack bedeckt. Weiterhin ist das NZXT Phantom sehr stabil, wobei es keine Rolle spielt, ob die Seitenwände nun montiert sind oder nicht.
Ausstattung innen
Im Innenraum erwartet den Anwender der gleiche Lack, der auch die Außenhülle ziert – das ist bei allen drei Farbvarianten des Gehäuses der Fall. Auch hier sind einzelne Elemente wie beispielsweise die Kabeldurchführungen des Mainboard-Trays oder auch die Halterungen für die sieben 3,5"-Festplatten in Schwarz abgesetzt.
Der Innenraum ist nicht nur mit vielen Konzepten ausgestattet, die man in einem Gehäuse dieser Preisklasse erwartet, NZXT hat einige von ihnen auch auf eigene Art und Weise umgesetzt. So steht das Netzteil auf vier Säulen aus Gummi, so dass an dieser Stelle keine Vibrationen an das Gehäuse übertragen werden – leider fehlt auch bei diesem Gehäuse eine Dämpfung für das Netzteil zur Rückwand. Vor dem Netzteil steht ein erster Festplattenkäfig, der zwei von insgesamt sieben Speicherplatten im 3,5- oder gar 2,5-Zoll-Format aufnehmen kann. Zumindest bei den größeren Exemplaren benötigt man kein Werkzeug, um die Festplatten einzubauen, und es wird gleichzeitig über dieses System eine Vibrationsentkopplung mit eingebracht. Ein weiterer Käfig für fünf Speichermedien befindet sich am vorderen Ende und stellt die Verbindung zum darüber liegenden Laufwerkschacht her.
Ohne Werkzeug können auch alle fünf 5,25"-Laufwerke eingebaut werden. Ähnliche Systeme, jedoch in anderer Form, bieten auch viele andere Gehäusehersteller und der Einbau eines Laufwerk geht somit deutlich leichter und schneller vonstatten. Damit im Innenraum Ordnung herrscht, können alle Kabel des Netzteils durch eine Öffnung im Mainboard-Tray aus dem Innenraum hinaus geführt werden. Die vier ummantelten Durchführungen neben dem Mainboard sowie jene Öffnung darüber bieten dann die Möglichkeit alle Kabel an der passenden Stelle wieder zurückzuführen. Zwischen Tray und Außenwand gibt es ausreichend Platz, so dass die Seitenwand durch die dahinter liegenden Kabel nicht ausgebeult werden sollte.
Zur Kühlung der eingebauten Hardware stehen insgesamt vier Lüfter zur Verfügung, zwei davon versorgen die beiden Festplattenkäfige mit Frischluft. Deren Luftstrom ist, durch entsprechende Bereiche aus Lochblech in der rechten Seitenwand, so geführt, dass die warme Luft größtenteils direkt wieder aus dem Gehäuse heraus befördert wird. Die beiden anderen Lüfter sorgen im Deckel respektive in der Rückwand für Abluft. Vor dem 200-mm-LED-Lüfter im Deckel steht jedoch noch eine zusätzliche Öffnung für ein gleichgroßes Modell parat. Im Auslieferungszustand ist diese Öffnung allerdings nicht mit einem Lüfter sondern stattdessen mit einem Staubfilter bestückt, so dass der Innenraum nicht unnötig verdreckt. Zum Einbau der zwei optionalen Lüfter – im Deckel und in der Front – können die Front und der gesamte Deckel über ein Clip-System entfernt werden. Unter dem Deckel verbergen sich auch die Verkabelung des Port-Kits und der Lüftersteuerung. Hier können einzelne Kabel, die nicht notwendig sind, demontiert werden.