Teufel Concept D 500 THX im Test: 2.1-System mit konstruktiven Eigenheiten
5/8Was bringt THX?
Über das THX-Logo gibt es sehr geteilte Auffassungen. Die einen halten es für ein unerschütterliches Qualitätsmerkmal, die anderen für teuren Tinneff. Die Wahrheit liegt vermutlich – wie so oft – irgendwo dazwischen. Doch wofür stehen die drei Buchstaben überhaupt? THX ist in erster Linie ein kommerzielles Siegel, das der George-Lucas-Filmgruppe gehört. Diese führte das THX-Siegel 1983 als Qualitätssiegel für Kinosäle ein. Es sollte sichergestellt werden, dass der im Tonstudio abgemischte Ton auch so im Kino wiedergegeben wird; Kinobetreiber mussten dafür bestimmte Voraussetzungen (etwa die Zahl und Anordnung der Lautsprecher, die Pegel, die Dämmung zum Nachbarsaal etc.) erfüllen. Kinos, die das THX-Siegel erhielten, erfüllten also nachweislich vorgegebene Standards, mussten für das THX-Logo aber auch Lizenzgebühren bezahlen.
Heute ist THX nicht mehr nur auf Kinosäle beschränkt. Tatsächlich gibt es weltweit nur wenige tausend THX-zertifizierte Kinos (in Deutschland allein nur etwa 40), wohl aber manigfaltige Geräte, die das Logo tragen. Neben Lautsprechern, Verstärkern oder Fernsehern können auch Raumdämmungstoffe das THX-Logo tragen, wenn die Hersteller für eine solche Prüfung Lizenzgebühren bezahlen. Es gibt deshalb auch nicht mehr nur ein THX-Logo, denn wie viel hätte wohl ein THX-Kinosaal mit einem AV-Receiver gemein? Allein auf den Bereich der Lautsprecher begrenzt sind unterschiedliche Performance-Kategorien gebräuchlich: THX Ultra 2, THX Select 2 und THX Multimedia Certified. Ältere Lautsprechersysteme setzen dabei auf die entsprechenden Vorgängernormen (THX Ultra und THX Select), die sich in einigen Eckpunkten von den aktuellen Anforderungen unterscheiden.
Das Teufel Concept D 500 THX ist gemäß der Anforderungen THX Multimedia zertifiziert. Diese Anforderungen umfassen unter anderem folgende Punkte:
- der maximale Schalldruckpegel am Kopf des Hörers (Schreibtischposition) muss 105 dB über das gesamt Frequenzband (35 Hz bis 20 kHz, -3 dB) betragen.
- horizontal und vertikal soll das Abstrahlverhalten sehr homogen sein.
- Im Übertragungsbereich (35 Hz bis 20 kHz) sind Pegeldifferenzen von ± 2 dB erlaubt.
- Die Übergangsfrequenz des Subwoofers muss unter 150 Hz liegen. Beim Concept D 500 THX wird bei 135 Hz getrennt.
- Die Satelliten müssen einen leicht ansteigenden Frequenzgang aufweisen, der bei der Aufstellung auf einem Schreibtisch durch die Addition tiefer Frequenzen an der Tischplatte wieder kompensiert wird.
THX Select 2 und THX Ultra 2 stellen teilweise deutlich höhere Ansprüche an die erreichbaren Pegel, Übernahmefrequenzen und unteren Grenzfrequenzen. THX ist also nicht gleich THX! Darüber hinaus muss man sich einer Sache bewusst sein: Die Anforderungen der George-Lucas-Filmgruppe bezüglich der verschiedenen THX-Logos sind in gewissen Bereichen hoch, aber nicht immer für alle Einsatzzwecke ideal. THX ist in quasi jeder Couleur auf Filmton ausgerichtet und schreibt, etwa für die Übernahmefrequenz zwischen Subwoofer und den Front-Lautsprechern, selbst in der THX-Ultra-2-Norm Werte vor, die nicht von jedem als ideal aufgefasst werden. Zudem muss man sich des Umstandes bewusst sein, dass das THX-Logo zwar sicherstellt, dass das getestete Lautsprechersystem bestimmte Anforderungen erfüllt. Es wird allerdings nicht ausgeschlossen, dass Lautsprechersysteme ohne THX-Siegel diese Normen auch erfüllen.
Da es sich um einen lizenzgebührpflichtigen Vorgang handelt, muss der Hersteller für die Entwicklung nicht THX-geprüfter Geräte in aller erster Linie weniger bezahlen, kann aber dennoch dieselbe Qualität abliefern. Als Endkunde kann man sich dieser Vergleichbarkeit allerdings nicht sicher sein und genau hier liegt der Aussagewert des THX-Logos. Denn auch das sollte man nicht vergessen: Die von PC-Lautsprecher-Kritikern oft beschworene Badewannenabstimmung wird es bei Systemen mit THX-Logo ab Haus nicht geben. Die Anforderungen sind nicht trivial, aber eben auch kein heiliger Gral.