AMDs „Fusion“-Ära beginnt heute
Die seit einer gefühlten Ewigkeit angekündigten „Fusion“-Prozessoren von AMD, die CPU und GPU auf einem Die vereinen, gehen mit dem heutigen Tage offiziell an den Start. Dabei machen zunächst vier dieser sogenannten Accelerated Processing Units (APUs) den Anfang: zwei auf Basis von „Ontario“ sowie zwei „Zacate“-Modelle.
Hierbei handelt es sich um die Low-Power-APUs mit „Bobcat“-CPU und DirectX-11-GPU, die AMD bereits im November vorgestellt hatte. Die E-Serie setzt auf „Zacate“ und besteht zunächst aus den Modellen E-350 mit zwei CPU-Kernen mit 1,6 GHz und integrierter Radeon HD 6310 sowie dem E-240 mit einem auf 1,5 GHz getakteten Kern und gleicher GPU. Die TDP beider Chips liegt bei 18 Watt. Diese APUs der E-Serie sollen in Notebooks, All-in-One-PCs und „Small Form Factor“-Desktops (SFF) Verwendung finden. Noch sparsamer, aber auch entsprechend langsamer, kommt die C-Serie auf Basis von „Ontario“ daher, die für Netbooks und ähnliche Geräte neuer Formfaktoren gedacht ist. Der Chip C-50 besitzt zwei Kerne mit 1,0 GHz, während der C-30 nur einen Kern mit 1,2 GHz aufweist. Als integrierte Grafikeinheit dient die Radeon HD 6250.
Modell | Codename | CPU -Kerne |
CPU-Takt | GPU | Stream- prozessoren |
GPU-Takt | TDP |
---|---|---|---|---|---|---|---|
E-350 | „Zacate“ | 2 | 1,6 GHz | Radeon HD 6310 | 80 | 500 MHz | 18 W |
E-240 | „Zacate“ | 1 | 1,5 GHz | Radeon HD 6310 | 80 | 500 MHz | 18 W |
C-50 | „Ontario“ | 2 | 1,0 GHz | Radeon HD 6250 | 80 | 280 MHz | 9 W |
C-30 | „Ontario“ | 1 | 1,2 GHz | Radeon HD 6250 | 80 | 280 MHz | 9 W |
Neben CPU und GPU besitzen die „Fusion“-Chips auch eine Einheit zur Videobeschleunigung, wobei es sich laut AMD um das Modell UVD3 handelt, das auch bei den diskreten Grafikkarten der HD-6800-Serie zu finden ist. Gerade die Kombination dieser Elemente soll einen ungetrübten Genuss von HD-Inhalten ermöglichen. Die Wiedergabe von 1.080p-Videos soll flüssig ablaufen, Grafik-intensive Webseiten schnell laden und eine Unterstützung für 3D-Inhalte gibt es ebenfalls. Die Leistung der GPU kann zudem für Berechnungen abseits der Grafikausgabe genutzt werden, wo eine GPU in manchen Bereichen einer CPU haushoch überlegen ist – das sogenannte GPU Computing. Als weiteren Vorteil dieser sparsamen „Fusion“-Modelle sieht AMD vergleichsweise hohe Akkulaufzeiten. Ein Batteriebetrieb von über 10 Stunden im Idle soll bei Note- oder Netbooks möglich sein. Die ersten Tests der „Zacate“-APU E-350 wirkten bereits vielversprechend und bestätigen die Versprechungen zumindest zum Teil.
Bereits im Vorfeld hatten sich erste Note- oder Netbooks mit den neuen „Fusion“-Prozessoren angekündigt. AMD lässt nun stolz verlauten, dass man von den Unternehmen Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, MSI, Samsung, Sony und Toshiba entsprechende Geräte zu ansprechenden Preisen erwartet. Hierzulande zeigen sich einige dieser Geräte bereits im Handel und in Kürze dürften weitere folgen. Inwiefern sich die „Fusion“-Prozessoren bei AMDs geringen Marktanteilen im Notebook-Sektor bemerkbar machen werden, bleibt abzuwarten. Im November hatte man allerdings bereits über 100 „Design Wins“ für die entsprechende Plattform mit dem Codenamen „Brazos“ verkündet. AMD feiert den Start der „Fusion“-Ära jedenfalls nahezu überschwänglich und veröffentlichte außerdem zu diesem Anlass ein humorvolles Video.
In der Jahresmitte 2011 soll außerdem die A-Serie der „Fusion“-Prozessoren folgen, die auf der in 32 nm gefertigten „Llano“-APU basiert. Mit stärkerer CPU und GPU ausgestattet soll die A-Serie vor allem das Mainstream-Segment der Notebooks und Desktops bedienen.
Für jene, die mehr über AMDs „Fusion“ oder die Accelerated Processing Units erfahren wollen, hat AMD seit einiger Zeit eine eigene „Fusion“-Seite eingerichtet und vor kurzem ein Video publiziert, das klären soll, was eine APU eigentlich ist.
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