EU-Kommission leitet Befragungen über Google ein
Im eingeleiteten Verfahren gegen Google wegen missbräuchlicher Ausnutzung seiner marktbeherrschenden Stellung hat die Europäische Kommission Befragungen von Mitbewerbern aber auch Kunden des Konzernes eingeleitet. Man habe laut dem Wettbewerbskommissariat dahingehende schriftliche Aufforderungen versendet.
Das am 30. November 2010 gegen Google eröffnete Verfahren wurde aufgrund von drei Firmen – Ciao, Foundem und Ejustice.fr – eingeleitet. Diese hatten behauptet, dass Google seine Marktposition dazu missbrauchen würde, eigene Dienste in Suchergebnissen besser zu positionieren als jene von Konkurrenten. Mitte Dezember schlossen sich auch noch die zwei deutschen Verleger-Verbände VDZ und BDZV und der Betreiber von „Stadtplandienst.de“ – Euro-Cities – diesem Vorwurf ebenso an wie die Deutschland-Tochter von Microsoft. Letztere monierte außerdem, dass Google wahrscheinlich die Kosten für online geschaltene Werbung in die Höhe getrieben habe. Auch soll von Werbekunden verlangt worden sein, einzig bei Google bestimmte Arten von Werbung zu schalten, um so Listungen in anderen Suchmaschinen zu hintertreiben.
Der Suchmaschinen-Betreiber gab sich bisher betont gelassen, gab zu bedenken, dass Google nicht für Websites und deren Angebote sondern vorrangig für seine Nutzer da sei und sicherte letztendlich den EU-Behörden volle Kooperation im nun anstehenden Verfahren zu. In solchen Verfahren kann es zu Strafen kommen, deren Umfang dem Zehntel eines Jahresumsatzes entspricht.