Google zensiert Torrent-Begriffe
Zu dem von Google bereits im vergangenen Dezember geäußerten Vorhaben, dem Copyright im Web zu besserer Geltung zu verhelfen, indem etwa Begriffe wie „Rapidshare“ oder „Torrent“ nicht mehr in der Auto-Complete-Funktion auftauchen, regen sich nun kritische Stimmen.
Google will nach eigener Aussage aus seiner Auto-Complete-Funktion jegliche mit Inhalts-Piraterie assoziierbaren Begriffe entfernen. Darunter fallen jegliche Kombinationen des Wortes „Torrent“, aber auch die Namen von bekannten File-Hostern, die, wenn man beispielsweise die ersten Buchstaben ihrer Namen eingibt, nicht mehr als Vervollständigungsoption angezeigt werden. Auf diese Weise soll das Begehen von urheberrechtsverletzenden Aktivitäten erschwert werden.
Diese Vorggehensweise stößt bei betroffenen Firmen jedoch auf wenig Zustimmung, da die Bann-Liste ihrer Ansicht nach willkürlich erstellt worden sei. So sei es ohne Probleme möglich – was wir nach einem Test bestätigen können (Stand 30.01.2011, 13.00 Uhr) –, andere mit der Piraterie in Verbindung gebrachte Angebote vervollständigt zu bekommen, obwohl sie sich im Namen nicht übermäßig von den gesperrten Begriffen unterscheiden. Ebenso wird kritisiert, dass es zu vielen Kollateralschäden bei völlig legaler, unter anderem auch mittels Torrent-Prinzip verbreiteter Software komme. Als Beispiel wird hier die Linux-Distribution Ubuntu angeführt. Gibt man etwa das Wort „Ubuntu“ in Google ein, erscheint im Gegensatz zu früher der Vorschlag „Ubuntu-Torrent“ nicht mehr (Stand 30.01.2011, 13.00 Uhr).
Laut einer Aussage von der ebenfalls betroffenen Firma Rapidshare begrüße man zwar, dass man selbst auf diesem Wege nicht mehr in Verbindung mit illegalen Aktivitäten gebracht werden könne. Gleichzeitig ist man jedoch besorgt, dass legitime Interessen der eigenen Nutzer beeinträchtigt werden könnten. Des Weiteren sei Google mit diesem Schritt schlichtweg zu weit gegangen, da es die Aufgabe einer Suchmaschine sei, die Interessen der Nutzer zu „reflektieren“ und nicht die anderer oder gar die eigenen.