Intel: McAfee-Übernahme unter Auflagen genehmigt
Nachdem die EU-Kommission bei der schon seit dem Sommer 2010 geplanten Übernahme des Sicherheitssoftware-Herstellers McAfee durch den Chip-Gigant Intel einige tiefergehende Bedenken wettbewerbsrechtlicher Natur bezüglich des dadurch neu entstehenden Sektors geäußert hatte, hat sie nun die Übernahme genehmigt.
Angesichts der Marktmacht Intels im Bereich von Prozessoren und Chipsätzen und des durch die Übernahme sehr wahrscheinlich werdenden Szenarios, dass die Software McAfees stark mit Intel-Hardware verwoben sein werde, hat die Kommission Intel diesbezüglich nun einige Zugeständnisse abgerungen. Konkret hat Intel zugesagt, dass man allen Anbietern von Sicherheitssoftware die selben Informationen wie McAfee zukommen lassen werde, um so auch diesen eine vollständige Nutzung der Features von Intel-Hardware zu ermöglichen. Ebenso umfasst die Übereinkunft, dass Intel es unterlassen wird, aktiv Sicherheitsprogramme der McAfee-Konkurrenz im Betrieb auf Intel-Systemen zu behindern. Auch will es Intel unterlassen, den Betrieb von McAfee-Software auf Konkurrenz-Hardware zu beeinträchtigen.
Auf diese Weise soll eine Interoperatibilität zwischen den Produkten des „zusammengeschlossenen Unternehmens“ und dessen Konkurrenz gewahrt und ein fairer Wettbewerb gewährleistet werden. Über die Einhaltung der Vereinbarung wird ein eigens eingesetzter Treuhänder wachen.
Die Übernahme an sich wurde schon am 19. August des Jahres 2010 bekannt gegeben, der Preis betrug 7,68 Milliarden Dollar beziehungsweise 48 Dollar pro Aktie. Am 29. November des selben Jahres erfolgte die Anmeldung der Einverleibung bei der EU-Kommission, am 23. Dezember genehmigte die für den amerikanischen Markt zuständige Federal Trade Commission (FTC) die Übernahme. Da sich die Kommission mit den ersten Angeboten Intels nicht zufrieden zeigte und Intel so zur Zusage von Nachbesserungen in den selbigen bewog, erfolgte eine Erweiterung der ursprünglichen Deadline für etwaige Vorbringen vom 12. auf den 26. Januar 2011. Da die nunmehrigen Zusagen offensichtlich zufriedenstellend waren, wurde nun dem Ansuchen Intel entsprochen.