MSI: Erste 990FX-Platine mit Sockel AM3+ gesichtet
AMDs kommende High-End-Desktop-Plattform „Scorpius“ bringt neben den „Bulldozer“-CPUs und passenden Chipsätzen auch den neuen Sockel AM3+ mit sich. Auf der CES zeigte MSI das erste Mainboard auf dieser Basis, das zudem angeblich mit dem Chipsatz-Flaggschiff 990FX bestückt ist.
Wie auch bei den aktuellen High-End-Platinen von MSI der Fall ist, dominieren Schwarz und Blau die Farbgebung des Boards, bei dem es sich um ein Vorserienexemplar handeln dürfte. Neben dem neuen Sockel AM3+ ist die CPU-Spannungsversorgung mit den von MSI gewohnten DrMOS-Wandlern zu sehen, die mit sogenannten „Dynamic Switching SFCs“ (Super Ferrite Chokes) kombiniert wurden. Zusammen mit „High-C“-Kondensatoren bilden sie die werbewirksam getauften „Military Class“-Komponenten des Herstellers.
Auch wenn das Platinenlayout stark an die Vorgänger 890FX-GD70 und 790FX-GD70 erinnert, ist an anderer Stelle ein gravierender Unterschied auszumachen: Die Northbridge (990FX) befindet sich nicht direkt neben den Spannungswandlern für die CPU, sondern hat offenbar den geläufigeren Standort zwischen Sockel und PCI-Slots in der Mitte der Platine eingenommen. Die Kühlkörper wirken dabei relativ klein und werden bei der finalen Fassung des Boards sehr wahrscheinlich durch größere ersetzt werden. Für Grafikkarten stehen vier PCI-Express-x16-Slots zur Verfügung. Bei den Anschlüssen sind sechs weiße SATA-6-GBit/s-Ports erkennbar. USB 3.0 ist ebenfalls vertreten. Ob der neue BIOS-Standard UEFI Verwendung findet, ist derzeit noch unklar.
Der neue Sockel AM3+ lässt sich auf den ersten Blick kaum vom Vorgänger AM3 unterscheiden, eine rechteckige Vertiefung in der Mitte des Sockels weist aber auf die neue Version hin.
Die passenden „Zambezi“-CPUs auf Basis der „Bulldozer“-Architektur sollen laut AMD im zweiten Quartal 2011 erscheinen. Gerüchten zufolge sei frühestens im April mit ihrem Launch zu rechnen. Spätestens dann sollten sich auch entsprechende Mainboards im Handel zeigen.
Die Kollegen von Tweak Town konnten auf der CES ein MSI-Mainboard mit 990FX-Chipsatz und Sockel AM3+ in Augenschein nehmen, bei dem es sich offenbar um ein in der Entwicklung weiter fortgeschrittenes Modell des oben gezeigten Prototypen handelt. Die Platine trägt auch bereits eine Bezeichnung, nämlich „Big Bang Conqueror“. Damit ist klar, dass es sich um einen Vertreter der High-End-Serie von MSI handelt.
Die Kühlkörper fallen dabei wesentlich großflächiger aus. Der Sockel AM3+ ist zudem schwarz gefärbt und weist nicht mehr über die rechteckige Vertiefung auf. Bei den CPU-Spannungswandlern soll es sich um ein Design mit 20 Phasen (DrMOS) handeln. Am unteren Rand sind außerdem nun die On-Board-Schalter für Power, Reset und OC Genie erkennbar. Bei letzterem handelt es sich um ein Feature zur automatischen Übertaktung.