Corsair AX850 im Test: Ein sehr gutes Netzteil zum vertretbaren Preis
4/11Innenraum
Das AX850 basiert auf einem Layout von Seasonic und unterscheidet sich intern kaum vom kürzlich getesteten passiven X-400FL. Als Platine dient, wie von hochwertigen Netzteilen gewohnt, eine Glasfaservariante.
Am Netzanschluss sehen wir einen hochwertigen Netzfilter von Delta, welcher einige Filterbausteine in sich vereint und sonst hauptsächlich in Server-Netzteilen zu finden ist. Daneben setzt sich die Filterung mit einem X-Kondensator sowie zwei Y-Kondensatoren fort. An einen MOV als passiven Überspannungsschutz wurde gedacht. Zur Umwandlung der Wechselspannung in Gleichspannung kommen zwei GBJ1506-Gleichrichterbrücken zum Einsatz, welche an einem eigenen Kühlkörper platziert sind.
Bei dem auf dem oberen Bild sichtbaren Bauteil handelt es sich nicht um einen X-Kondensator, sondern um einen Thermistor. Dieser misst und schützt im Fall der Fälle vor einem zu hohen Einschaltstrom.
Im PFC-Bereich regeln drei Infineon 66R160C6 Leistungs-Transistoren den Ladungsfluss zur PFC-Spule. Auf der anderen Seite des Kühlkörpers finden erneut zwei dieser Transistoren Verwendung, dieses Mal zum Zerhacken der Spannung auf ein höheres Frequenzniveau. Um Verluste bei solchen Schaltvorgängen zu minimieren, kommt beim AX850 die Technik des LLC-Resonazwandlers zum Einsatz. Zwei Modelle von Nippon-Chemicon mit einer Temperaturspezifikation von 105 °C und jeweils einer Kapazität von 390 Mikrofarad bei einer Spannungsfestigkeit von 420 V werden als Primärkondensatoren verwendet.
Zur finalen Gleichrichtung der Spannung setzt Corsair beziehungsweise Seasonic vier Transistoren ein, die auf der Rückseite der Platine angebracht sind. Dies erklärt, warum in der Mitte des Netzteiles scheinbar sinnlos Kühlkörper in der Platine stecken.
Unmittelbar neben den angesprochenen Kühlkörpern übernehmen einige hochwertige Feststoffkondensatoren gepaart mit herkömmlichen Elektrolyt-Kondensatoren von Nippon-Chemicon die Aufgabe der Spannungsglättung. Dank dem LLC-Resonanzwandler, welcher eine Verringerung der elektromagnetischen Interferenzen (EMV) mit sich bringt, können die Spulen im sekundären Bereich entfallen, weshalb dort ein sehr aufgeräumtes Bild vorherrscht.
Auch bei diesem 850 Watt starken Modell findet die vorteilhafte Seasonic-Idee der Platzierung der Gleichspannungswandler auf die Kabelmanagementplatine Verwendung. Dadurch führt nur noch ein einziges Kabel (mit +12 V) durch das Gerät. Die restlichen Stränge für +3,3 V oder +5 V entfallen, da zwischen den Gleichspannungwandlern, welche diese Spannungen aus +12 V erzeugen, und den Buchsen für die modularen Kabel keine Distanz mehr überbrückt werden muss. Diese Technik ermöglicht neben einem aufgeräumteren Bild des Netzteiles eine erhöhte Effizienz durch geringere Widerstände.
Das AX850 kann mit einer sehr guten Lötqualität punkten, wenngleich wenige Schönheitsfehler (wie in der Mitte sichtbar) vorhanden sind. Die grauen Pads haben übrigens den Zweck der Wärmeableitung.
Für die Schutzschaltungen ist ein beliebter PS223-Chip von Silicon Touch zuständig.