Intel Sandy Bridge im Test: Fünf Modelle auf 54 Seiten untersucht
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Beginnen werden wir mit der Übersicht der ersten Desktop-Prozessoren auf Basis der neuen Architektur. Dabei fällt sehr schnell auf, dass die von uns bereits im August des letzten Jahres exklusiv berichteten Informationen zu fast 100 Prozent zutreffend waren. Demnach wird es 14 neue Modelle im Preisrahmen von 117 bis 317 US-Dollar geben, welche die zweite Generation der Core-i-Prozessoren bilden. Um diese zweite Generation zu kennzeichnen, setzt Intel vor den eigentlichen Modellnummern die Ziffer 2, die Bezeichnungen Core i3, Core i5 und Core i7 werden weitergeführt. Dabei ist es wie aktuell auch aber nicht einfach, die Prozessoren nur anhand der Klassifizierung in die drei Sparten zu erkennen. Intel hat deshalb eine separate Tabelle veröffentlicht, die das Prozedere jedoch kaum erleichtert – denn es gibt wie üblich Ausnahmen, die die Regeln bestätigen sollen.
Dank dieser Ausnahmen, etwa in Form des Core i5-2390T, kommt auch eine weitere Neuerung ans Tageslicht. Gemeint sind die Buchstabenkürzel, die Intels neue Generation an „Low Power“ und „Lifestyle“-Prozessoren prägt. Prozessoren mit einem „S“ oder „T“ am Ende der vierstelligen Ziffer stehen für solche Produkte, die sich durch alle Segmente ziehen. In der Regel sind es Ableger eines bestehenden Prozessors, dessen Basistakt zu Gunsten einer niedrigeren TDP gesenkt wird. Dank des Turbos kann er aber in entsprechenden Situationen auf die gleiche hohe Taktfrequenz zurückgreifen, je nach Modell und Klasse ist auch das Hyper-Threading wieder mit von der Partie.
Das dritte Kürzel „K“ ist ein alter Bekannter, denn bereit seit letztem Mai werden Prozessoren in den unteren Preisklassen als „K“-Modelle verkauft. Dieses steht für einen frei wählbaren Multiplikator, der das Übertakten massiv erleichtert. Und da dies bei „Sandy Bridge“ eine besondere Rolle spielt, werden wir später noch genauer darauf eingehen.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / Turbo SC Turbo DC Turbo QC |
L3- Cache |
Grafik | Grafiktakt / mit Turbo |
TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i7-2600K | 4 / 8 | 3,4 GHz 3,8 GHz 3,7 GHz 3,5 GHz |
8 MB | HD 3000 | 850 MHz 1.350 MHz |
95 W | $317 |
Core i7-2600 | 4 / 8 | 3,4 GHz 3,8 GHz 3,7 GHz 3,5 GHz |
8 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.350 MHz |
95 W | $294 |
Core i7-2600S | 4 / 8 | 2,8 GHz 3,8 GHz 3,7 GHz 2,9 GHz |
8 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.350 MHz |
65 W | k.A. |
Core i5-2500K | 4 / 4 | 3,3 GHz 3,7 GHz 3,6 GHz 3,4 GHz |
6 MB | HD 3000 | 850 MHz 1.100 MHz |
95 W | $216 |
Core i5-2500 | 4 / 4 | 3,3 GHz 3,7 GHz 3,6 GHz 3,4 GHz |
6 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
95 W | $205 |
Core i5-2500S | 4 / 4 | 2,7 GHz 3,7 GHz 3,6 GHz 2,8 GHz |
6 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
65 W | k.A. |
Core i5-2500T | 4 / 4 | 2,3 GHz 3,3 GHz 3,2 GHz 2,4 GHz |
6 MB | HD 2000 | 650 MHz 1.250 MHz |
45 W | k.A. |
Core i5-2400 | 4 / 4 | 3,1 GHz 3,4 GHz 3,3 GHz 3,2 GHz |
6 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
95 W | $184 |
Core i5-2400S | 4 / 4 | 2,5 GHz 3,3 GHz 3,2 GHz 2,6 GHz |
6 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
65 W | k.A. |
Core i5-2300 | 4 / 4 | 2,8 GHz 3,1 GHz 3,0 GHz 2,9 GHz |
6 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
95 W | $177 |
Core i5-2390T | 2 / 4 | 2,7 GHz 3,5 GHz 3,1 GHz |
3 MB | HD 2000 | 650 MHz 1.100 MHz |
35 W | k.A. |
Core i3-2120 | 2 / 4 | 3,3 GHz kein Turbo |
3 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
65 W | $138 |
Core i3-2100 | 2 / 4 | 3,1 GHz kein Turbo |
3 MB | HD 2000 | 850 MHz 1.100 MHz |
65 W | $117 |
Core i3-2100T | 2 / 4 | 2,5 GHz kein Turbo |
3 MB | HD 2000 | 650 MHz 1.100 MHz |
35 W | k.A. |
Turbo SC: Maximaltakt bei Belastung eines Kerns Turbo DC: Maximaltakt bei Belastung zweier Kerne Turbo QC: Maximaltakt bei Belastung von vier Kernen |
Da der Core i5-2390T so gar nicht in das zuvor gesagte passt, wollen wir zu diesem noch einige Worte verlieren. Ursprünglich ist es ein Core i3, er basiert auf lediglich zwei Kernen und kann dank Hyper-Threading vier Threads bearbeiten. Er besitzt auch nur die 3 MByte L3-Cache wie alle seine kleineren Verwandten. Entgegen den Core i3 hat er aber auch einen Turbo-Modus. Dieses, gepaart mit der niedrigen TDP von nur 35 Watt, hat Intel dazu veranlasst, dem Modell die Bezeichnung Core i5-2390T zu verpassen. Dies ist aber nicht nur hinsichtlich der Core i3 verwirrend, sondern auch in Richtung der echten Core i5. Denn die Bezeichnung impliziert nicht nur für Laien auf den ersten Blick ein schnelleres Modell als es beispielsweise der Core i5-2300 ist. Da dieser aber auf echte vier Kerne setzt, einen höheren Basis-Takt und den doppelten L3-Cache besitzt, sollte er den in der Hierarchie höher gestellten 2390T locker schlagen. Diese Entwicklung können wir genau so wenig wie die der Konkurrenz gut heißen. Denn auch hier besteht die Chance, dass der nicht völlig informierte Kunde die Katze im Sack kauft.
In den ersten Tagen wird dies allerdings noch keine Rolle spielen, da Intel alle Dual-Core-Versionen des „Sandy Bridge“ erst in den kommenden Wochen veröffentlichen wird – als Termin wurde in der Gerüchteküche Mitte Februar genannt. Der Fokus zum Start liegt ganz klar auf allen Varianten mit vier Kernen, angeführt vom Flaggschiff Core i7-2600 für mehr als 250 Euro und fortgeführt bis zum kleinsten Quad-Core-Modell Core i5-2300, der im Einzelhandel nicht einmal 150 Euro kosten dürfte.