Intel Sandy Bridge im Test: Fünf Modelle auf 54 Seiten untersucht
5/54Notebook-Modelle
Neben dem Desktop- ist das Notebook-Segment der wichtigste Markt für die neue Produktserie. Dort sollen viele der neuen Features enorme Zuwächse bei der Performance bieten, gleichzeitig aber auch noch weniger Energie verbrauchen. Insgesamt 15 Modelle wird Intel auf Basis der „Sandy Bridge“-Architektur für Notebooks vorstellen, zu denen sich fünf neue Chipsätze und vier neue WLAN-Optionen gesellen. Gemeinsam werden diese Bauteile die „Huron River“-Plattform bilden und alle Vorgänger-Prozessoren und Plattformen im Laufe der kommenden Wochen und Monate ablösen.
Wie bereits bei „Arrandale“ vor genau einem Jahr kommen bei den Notebook-Prozessoren einige Features zum Tragen, die die Desktop-CPUs nicht vorweisen können. Dazu zählt ein äußerst starker Turbo, der im Extremfall bis zu 1.100 MHz mehr Takt ermöglicht. Dieses gilt aber nicht nur für die Belastung bei einem Kern, ein Core i7-2820QM kann bei einem Basistakt von 2,3 GHz auch vier Kerne auf 3,1 GHz beschleunigen (bei voller Belastung von zwei Kernen sind es maximal 3,3 GHz, bei einem Kern 3,4 GHz).
Nach der Effektivität des Turbos, der Anzahl der Kerne, der Größe des L3-Caches und natürlich der TDP richtet sich die neue Produktbezeichnung der Modelle. Ab diesem Jahr verzichtet Intel dabei auf einige Kürzel, andere werden aber weitergeführt. Das Flaggschiff mit frei wählbarem Multiplikator wird weiterhin mit einem „XM“ für Extreme Edition versehen, Mobilprozessoren mit vier Kernen bekommen das Kürzel „QM“ an ihre vierstellige Ziffer gepappt. Darauf folgend wird es nur noch Modelle mit dem Kürzel „M“ geben, das deren Zugehörigkeit zum mobilen Segment erklärt. „Low Voltage“- und „Ultra Low Voltage-CPUs“ mit TDPs von 25 und 17 Watt werden hingegen über die letzte Ziffer der vierstelligen Zahlenkombination zu erkennen sein. Für den Laien dürfte dies aber kaum durchschaubar werden, selbst bei der Presse gab es bei der Vorabankündigung seitens Intel große Fragezeichen. So ist ein Intel Core i7-2657M fortan ein 1,6 GHz schneller Dual-Core-Prozessor mit einer TDP von 17 Watt, während sich hinter dem Core i7-2629M ein nahezu preisgleicher, 2,1 GHz schneller Prozessor mit zwei Kernen bei einer TDP von 25 Watt verbirgt. Die 7 als letzte Ziffer steht im mobilen Segment immer für eine TDP von 17 Watt – was sich eventuell noch halbwegs merken lässt –, die 9 am Ende zeichnet Modelle mit 25 Watt aus. Alle weiteren M-Prozessoren – mit einer 0 an vierter Stelle – kommen in die Klasse von 35 Watt TDP.
Nach Bezeichnung sortiert ergibt sich dann folgendes, sehr gemischtes Bild. Um die Exoten leichter herausfiltern zu können, haben wir die wichtigsten Besonderheiten, beispielsweise die niedrigen TDPs, fett markiert. Um nicht jeden Unterschied zu markieren, sollte man sich bei den Exoten dann die weiteren Werte genau vor Augen vor führen, da die Anpassungen zu normalen Modellen meist in allen Bereichen greifen.
Modell | Kerne / Threads |
Takt / Turbo SC Turbo DC Turbo QC |
L3- Cache |
DDR3 | GPU-Takt / mit Turbo |
Sockel | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i7-2920XM |
4 / 8 | 2,5 GHz 3,5 GHz 3,4 GHz 3,2 GHz |
8 MB | 1.600 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA | 55 W | $1096 |
Core i7-2820QM |
4 / 8 | 2,3 GHz 3,4 GHz 3,3 GHz 3,1 GHz |
8 MB | 1.600 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA / BGA QC |
45 W | $568 |
Core i7-2720QM |
4 / 8 | 2,2 GHz 3,3 GHz 3,2 GHz 3,0 GHz |
6 MB | 1.600 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA / BGA QC |
45 W | $378 |
Core i7-2657M |
2 / 4 | 1,6 GHz 2,7 GHz 2,4 GHz |
4 MB | 1.333 MHz | 350 MHz 1.000 MHz |
BGA DC | 17 W | $317 |
Core i7-2649M |
2 / 4 | 2,3 GHz 3,2 GHz 2,9 GHz |
4 MB | 1.333 MHz | 500 MHz 1.100 MHz |
BGA DC | 25 W | $346 |
Core i7-2635QM |
4 / 8 | 2,0 GHz 2,9 GHz 2,8 GHz 2,6 GHz |
6 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.200 MHz |
BGA QC | 45 W | k.A. |
Core i7-2630QM |
4 / 8 | 2,0 GHz 2,9 GHz 2,8 GHz 2,6 GHz |
6 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.100 MHz |
rPGA | 45 W | k.A. |
Core i7-2629M |
2 / 4 | 2,1 GHz 3,0 GHz 2,7 GHz |
4 MB | 1.333 MHz | 500 MHz 1.100 MHz |
BGA DC | 25 W | $311 |
Core i7-2620M |
2 / 4 | 2,7 GHz 3,4 GHz 3,2 GHz |
4 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA / BGA DC |
35 W | $346 |
Core i7-2617M |
2 / 4 | 1,5 GHz 2,6 GHz 2,3 GHz |
4 MB | 1.333 MHz | 350 MHz 950 MHz |
BGA DC | 17 W | $289 |
Core i5-2540M |
2 / 4 | 2,6 GHz 3,3 GHz 3,1 GHz |
3 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA / BGA DC |
35 W | $266 |
Core i5-2537M |
2 / 4 | 1,4 GHz 2,3 GHz 2,0 GHz |
3 MB | 1.333 MHz | 350 MHz 900 MHz |
BGA DC | 17 W | $250 |
Core i5-2520M |
2 / 4 | 2,5 GHz 3,2 GHz 3,0 GHz |
3 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.300 MHz |
rPGA / BGA DC |
35 W | $225 |
Core i5-2410M |
2 / 4 | 2,3 GHz 2,9 GHz 2,6 GHz |
3 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.200 MHz |
rPGA / BGA DC |
35 W | k.A. |
Core i3-2310M |
2 / 4 | 2,1 GHz kein Turbo |
3 MB | 1.333 MHz | 650 MHz 1.100 MHz |
rPGA / BGA DC |
35 W | k.A. |
Turbo SC: Maximaltakt bei Belastung eines Kerns Turbo DC: Maximaltakt bei Belastung zweier Kerne Turbo QC: Maximaltakt bei Belastung von vier Kernen Sockel rPGA: Wechselbarer Prozessor mit 988 Pins Sockel BGA QC: Quad-Core-Prozessor mit 1.224 Kontaktpunkten, fest installiert Sockel BGA DC: Dual-Core-Prozessor mit 1.023 Kontaktpunkten, fest installiert |
Keinerlei Unterschiede gibt es bei den Notebook-CPUs hinsichtlich der Features und weiteren Ausstattung. Alle Modelle können auf aktiviertes Hyper-Threading zurückgreifen, als Grafikeinheit steht immer die höchste Ausbaustufe „Intel HD Graphics 3000“ mit zwölf Execution Units (EU) bereit. Auch die Features AVX, AES, TXT sowie die Virtualisierungsfunktionen und die vPro-Technologie werden unterstützt. Den Turbo gibt es bei allen Core i5 und Core i7, lediglich die Core i3 und damit wohl auch die später erwarteten Pentium und Celeron auf Basis der „Sandy Bridge“ werden dieses Feature nicht anbieten.