Razer Nostromo Gaming-Keyboard im Test: Ein Werkzeug für die linke Hand
5/7Tastencheck
Das Tastverhalten der Nostromo zählt neben den ergonomischen Gesichtspunkten zu den wichtigsten Kenngrößen der Zusatztastatur. Im Gegensatz zu den mechanischen Versionen mit echten Federtastern, die bei vielen Spiele-Tastaturen aufgrund ihrer Langlebigkeit und ihres gut definierten Klickverhaltens zum Einsatz kommen, setzten Razer und Belkin auf günstige Membrantasten, welche ihr Widerstands- und Rücktriebverhalten durch kuppelförmige Kunststoffglöckchen generieren. Dies führt zu keiner linearen Anschlagsdynamik, sondern zu einem langsamen Kraftaufbau und einer relativ plötzlichen Auslösung am Ende des Anschlages.
Mit kurzen Messungen wollen wir das Tastenverhalten der Razer Nostromo noch etwas näher bringen. Mit einer digitalen Schieblehre bestimmen wir daher die maximale Anschlagtiefe, mit Hilfe kleiner Gewichte loten wir unterdessen den Auslösewiderstand sowie jenes Gewicht aus, bei dem die Tasten gerade wieder entspannen. Vor allem die Gewichtsmessungen sollen dabei lediglich als Anhaltspunkt über das Druckverhalten dienen und sind aufgrund der verwendeten Gewichte (1,7 Gramm, 4,5 Gramm) entsprechend ungenau. Als Taste für die Gewichtsmessung nutzen wir bei den Tastaturen einheitlich die „Enter“-Taste. Beim Nostromo-Keypad kommt „Taste 11“, also die standardmäßig als „S“ definierte Taste, zum Einsatz.
Mit dem tiefen Tastenpad, den weiten Anschlagwegen und den kräftigen Auslösewiderständen siedelt sich der Tastatur-Part der Nostromo eindeutig auf Seiten konventioneller Tastentechnik an. Kein Wunder, denn der Trend, Notebook-ähnliche, flache Keyboards auch am Desktop-PC einzusetzen, setzte so richtig erst nach der Belkin N52-Vorstellung ein.
Für die Praxis bedeutet dies ein sehr hohes Rückmeldevermögen und kaum ungewollte Auslösungen, allerdings auch weite Betätigungswege, da wirklich erst bei voller Anschlagtiefe ausgelöst wird (im Gegensatz etwa zum Raptor K1 mit ihren schwarzen Cherry MX Tastern, bei welchen dies bereits bei etwa der Hälfte des Anschlags geschieht), und einen verhältnismäßig hohen Kraftaufwand, was unter Umständen zu schnelleren Ermüdungserscheinungen führen könnte.