Tron Evolution im Test: Mit dem Kinofilm vernetzt und trotzdem nur das Spiel zum Film
3/3Fazit
Prinzipiell stellt „Tron Evolution“ eine spannende Angelegenheit dar. Das Setting ist auch im Jahr 2011 äußerst zeitgemäß und das Vorhaben, eine Erzählung plattformübergreifend (d.h. von Film zu Spiel zu Film) zu verflechten, in immer multimedialeren Zeiten ausdrücklich lobenswert.
Dabei folgt Disney einem ganz grundsätzlichen Trend: Entertainment-Unternehmen haben immer wieder viele Ideen, was die Vernetzung unterschiedlicher, für sie und den Konsumenten gleichermaßen relevanter Plattformen angeht. Insofern ist das Vorhaben, per Cross-Plattform-Entwicklung eine Marke und eine Erzählung immer weiter auszubauen, wenngleich nicht hundertprozentig neu, so doch eigentlich recht genial.
Szenen aus dem Gameplay von „Tron Evolution“
Indes, es mangelt auch in diesem Fall mal wieder an der Umsetzung. „Tron Evolution“ wirkt wie eine biedere Cyber-Version des gleichfalls diskussionswürdigen „Prince of Persia“, was auch dazu beiträgt, dass es so schwer fällt, mit dem Titel warm zu werden. Dies wird dadurch verstärkt, dass das Gebotene in fast jeder Hinsicht durchschnittlich wirkt: Die Handlung ist prinzipiell interessant, wird aber lasch in Szene gesetzt; das Missionsdesign hat Potential, das zu Gunsten einer 0815-Konzeption nicht genutzt wird; die Steuerung geht in Ordnung, kann uns zumindest anfänglich aber zur Weißglut treiben; und selbst die für einen solchen Titel so wichtige Grafik ist „ordentlich“, aber eben nicht „bombastisch“.
Unterm Strich fehlt „Tron Evolution“ deshalb die Kernkompetenz, was das unangenehme Gefühl bestärkt, hier mit einem Titel konfrontiert worden zu sein, der seine Daseinsberechtigung vor allem daraus zieht, einfach „das Spiel zum Film“ zu sein. Dass eine solche Strategie nicht funktionieren kann, hat die Vergangenheit mehr als einmal bewiesen.
Am Ende angelangt, kann die Empfehlung somit nur lauten: Der unbedarfte Spieler verpasst nichts, wenn er der Welt von „Tron“ in Sachen Videospiel fern bleibt. Echte, im Vorfeld zum neuen Film in Sachen Handlungsstrang besonders interessierte Fans erhalten dagegen ein kleines Schmankerl, das den humanen Preis von rund 30 Euro vor dem Hintergrund einer nicht ganz rationalen „Will-alles-von-Tron-wissen-und-haben“-Einstellung durchaus wert sein kann.
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