Toshiba schickt die Shutter-Brille in die Wüste
Das Tragen der Shutter-Brille dürfte für viele Konsumenten der unangenehmste Aspekt beim Betrachten von 3D-Inhalten am Fernseher sein. Bislang gibt es nur kleinere Modelle, die den 3D-Genuss auch ohne eine solche Brille ermöglichen.
Doch Hoffnung ist in Sicht: Toshiba hat auf der CES Geräte mit mehr als 40 Zoll Bilddiagonale angekündigt. Im Rahmen einer Pressekonferenz verriet Sascha Lange, Marketingleiter Visual Products bei Toshiba Europe, dass Toshiba noch im Laufe des Finanzjahres 2011, das vom April 2011 bis März 2012 dauert, weltweit autostereoskopische 3D-Fernseher mit über 40 Zoll Bilddiagonale in den Handel bringen will. Dies gelte nicht nur für Japan, wo das Unternehmen bereits am 22. Dezember zwei entsprechende Fernseher mit zwölf und 20 Zoll Bilddiagonale auf den Markt brachte, sondern auch für Europa. Die kleinen Geräte werden hierzulande wohl nicht mehr auf den Markt kommen, da sie für europäische Konsumenten aufgrund der geringen Größe weniger interessant seien.
Technisch wird das autostereoskopische Verfahren durch eine Linsen-Schicht gelöst, die das Bild in zwei verschiedenen Winkeln wiedergibt und dem menschlichen Augen auf diese Weise Räumlichkeit vorgaukelt. Damit die Bildqualität darunter nicht leidet, sind hochauflösende Panel mit einer 4k2k-Auflösung (4.096 × 2.160 Pixel) im 2D-Modus nötig, so dass auch im 3D-Modus eine HD-Auflösung erreicht wird. Die dazu nötigen Prozessoren mit hoher Rechenleistung sowie die Software-Algorithmen, CEVO-Engine genannt, werden vom Unternehmen selbst entwickelt. Dank der speziell für die autostereoskopischen Geräte entwickelten „Integral Imaging“-Technologie, die das Bild aus verschiedenen Perspektiven darstellt, sollen relativ große Betrachtungswinkel und das Bewegen des Kopfes möglich sein, ohne die dreidimensionale Darstellung zu beeinträchtigen.
Auf dem Messestand wird Toshiba ab morgen zwei Prototypen mit 56 und 65 Zoll Bilddiagonale vorführen, von denen wir sobald wie möglich Bildern nachliefern werden. Wie groß die ersten Fernseher für den europäischen Markt sein werden, stehe zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht fest. Zu den geplanten Preisen konnte Sascha Lange ebenfalls noch keine Angaben machen, da man sich noch nicht über die zu erwartenden Materialkosten im Klaren sei.