Grafikkarten-Treiber: AMD Catalyst 11.1 und 11.1a Hot-Fix im Test
20/20Fazit
Die Performance: Bezüglich der Performance verbringen weder der Catalyst 11.1 noch der Catalyst 11.1a Wunder. Der 11.1 rendert genauso so schnell wie die vorherigen Treiber, während der Hot-Fix-Treiber 11.1a in manchen Anwendungen das ein oder andere zusätzliche Bild pro Sekunde findet. Die Steigerungen auf einer Radeon-HD-6900-Karte sind, abgesehen von Battleforge, sehr gering. Die Radeon HD 6800 schlägt sich etwas besser und kann in Metro 2033 sowie Stalker bei angeschaltetem Anti-Aliasing stark zulegen, zeigt in Battleforge aber einen Totalausfall – das Spiel stürzt einfach ab. AMD konnte den Fehler nachstellen und verspricht, diesen bis zum Catalyst 11.2 WHQL zu beheben.
Die anisotrope Filterung: Interessanter sind die Änderungen an der Qualität des anisotropen Filters beim Catalyst 11.1a. An der Spitze hat sich allerdings nichts getan: Die Standardeinstellung einer aktuellen GeForce-Karte sieht immer noch ein gutes Stück besser aus, was sich vor einer Hardwaremodifizierung an den Textureinheiten nicht ändern wird. Aber immerhin hat AMD den Treiberstandard „Quality“ nun auf das Niveau von „High Quality“ angehoben, was ein (sehr) kleiner Schritt in die richtige Richtung ist.
Der einzige Unterschied zum High-Quality-Modus ist eine nicht durchweg trilineare Filterung, die uns aber zu keiner Zeit aufgefallen ist. Diese Aussage trifft sowohl auf eine Radeon-HD-5800-Karte zu, die nun per Treiberdefault wieder so gut filtert wie mit Treibern vor dem Catalyst 10.10, als auch auf eine Radeon HD 6000, die immer noch in vielen Titeln zu einem stärkeren Flimmern neigt als die Vorgängergeneration.
Da der High-Quality-Modus nicht mehr besser aussieht als Quality und die Performance in letzterem leicht höher ist (zwei bis drei Prozent), haben wir uns dazu entschlossen, in Zukunft AMD-Grafikkarten wieder im Quality-Modus, dem Treiberstandard, zu testen, dafür auf die AF-Problematik aber stärker im Text hinzuweisen. Wann genau es zu der Umstellung kommen wird, können wir aufgrund des immensen Arbeitsaufwandes aber noch nicht sagen.
Der „Performance-Modus“, dessen Namen mit dem Catalyst 11.1a nicht mehr zutreffend ist, liefert ein AF-Flimmern auf Niveau der Standard-Einstellung einer GeForce-Karte, legt aber eine deutlich sichtbare Unschärfe über das Bild. Aus dem Grund können wir „Performance“ nur in Spielen empfehlen, die stark unter dem AF-Flimmern leiden. In dem Fall ist die Filtereinstellung den beiden anderen trotz der Unschärfe überlegen, wobei dies nur eine Notlösung darstellt, bis das Filterproblem in der Hardware behoben ist.
Der Tessellation-Schalter: Die Idee des Tessellation-Schalters ist gut. Wenn die eigene Hardware nicht schnell genug für die Tessellation-Darstellung in einem Spiel ist, kann der maximale Unterteilungsfaktor per Treiber reduziert werden. Das ist vor allem für langsamere Hardware wie zum Beispiel eine Radeon HD 5700 sinnvoll, da die Alternative bisher nur ein Komplettverzicht auf Tessellation war. Dass dabei automatisch Bildqualität verloren geht, ist logisch, und die „Lösung“ riecht nach „Holzhammermethode“, dennoch kann der Schalter sehr praktisch sein.
Die Einstellung „AMD Optimized“ können wir dabei noch nicht bewerten, da AMD noch keine Profile integriert hat. Für Einsteiger, die sich nicht mit dem jeweils für ein Spiel besten Unterteilungsfaktor beschäftigen wollen, ist die Funktion sinnvoll. Denn er variiert von Titel zu Titel. Wir halten es aber für fragwürdig, dass dies die Standardeinstellung im Treiber werden soll, da so die vom Entwickler gewollte Bildqualität (je nach AMD-Vorgabe) eventuell nicht erreicht wird. Nicht nur ein unerfahrener Nutzer muss möglicher Weise durchweg mit einer schlechteren Bildqualität leben, auch können Benchmark-Tests schnell in die Irre führen, wenn die „Optimierung“ nicht bedacht wird.
Als Option halten wir den Tessellation-Schalter und die Profile für lobenswert, aber das „AMD Optimized“ die Standardeinstellung wird, halten wir für falsch. Was eine Applikation anfordert, sollte sie, falls manuell nicht eingegriffen wird, auch bekommen – genauso wird es aktuell mit der anisotropen Filterung und dem Anti-Aliasing gehandelt.
Schlussworte: AMD ist mit den Neuerungen im Catalyst 11.1a noch nicht am Ziel angekommen, zeigt aber durchaus einen kleinen Schritt in die richtige Richtung (anisotrope Filterung) beziehungsweise eine interessante neue Idee, um eine Hardwareschwäche abzumildern (Tessellation-Schalter).
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