Canon stellt EOS 600D, 1100D und mehr vor

Arne Müller
57 Kommentare

Canon hat das hauseigene EOS-System mit einem mittelgroßen Produktfeuerwerk gleich an mehreren Fronten auf den neuesten Stand gebracht. Sowohl die beiden Einsteiger-DSLR-Kameras und ihre Kitobjektive als auch zwei professionelle Teleobjektive wurden aktualisiert – zusätzlich gibt es ein neues Telezoom und zwei neue Blitzgeräte.

Canon EOS 600D, 1100D und mehr

Während sich bei der 1100D einiges getan hat und das EF 200-400 mm 1:4L IS eine komplette Neuentwicklung ist, sind einige der neuen Produkte nur minimal veränderte Versionen ihrer Vorgänger. Die 600D ist im Wesentlichen eine 550D, die mit dem 3,0"-Klappdisplay der 60D und einigen aktuellen Features wie dem Belichtungsmesssystem der 7D/60D und deren drahtlosen Blitzsteuerungen ausgestattet wurde. Praktisch alles andere wie Gehäuse, Sucher und Bildsensor sind gleich geblieben.

Tatsächlich auch nur kosmetischer Natur sind die Änderungen am Kitobjektiv der 600D, dem EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 IS II – hier kommen jetzt weniger silberfarbene Elemente zum Einsatz, um der Linse ein etwas professionelleres Aussehen mitzugeben. Mit deutlich weniger Aufwand angekündigt wurde auch die dritte Auflage des unstabilisierten Kitobjektivs, das EF-S 18-55 mm 1:3,5-5,6 III. Dieses wird als Option zusammen mit der neuen Kamera am unteren Ende des Canon-Portfolios, der 1100D, ausgeliefert und verfügt neben dem aktualisierten Design auch über eine veränderte Optik, die laut Quellenlage bis auf den Stabilisator dem Status quo der optisch besseren IS-Versionen entspricht. Die Ära der optisch minderwertigen Kitobjektive könnte somit zumindest bei Canon ein Ende gefunden haben – es bleiben erste Tests abzuwarten.

Während die EOS 1000D, die nun auch schon über zwei Jahre lang auf dem Markt ist, technisch irgendwo zwischen 350D und 400D angesiedelt war, macht die 1100D einen ziemlich großen Sprung näher zu den höherwertigen Modellen – zumindest hinsichtlich der Technik unter der Haube. Das Gehäuse bleibt eine einfache Plastikhülle ohne besonders strukturierte Materialien. Während der Bildsensor nur ein vergleichsweise kleines Upgrade von 10,1 auf 12,2 Megapixel erhielt, wurde das Autofokusmodul auf den Stand der Modelle von 400D bis 600D gebracht und verfügt nun über neun Messpunkte mit zentralem Kreuzsensor. Ebenfalls erneuert wurde der Bildprozessor, hier verrichtet nun ein Digic IV seinen Dienst und bringt ein für eine Low-End-Kamera sehr ungewöhnliches Merkmal mit – 14 Bit Farbtiefe pro Kanal findet man sonst nur in höheren Kameraklassen. Neue Features umfassen auch eine Videofunktion mit 720p-Unterstützung sowie wie bei der 600D das 63-Zonen-Belichtungsmesssystem. Auf die drahtlose Steuerung von Speedlite-Blitzen muss die Kamera jedoch verzichten und auch beim Display bleibt es bei unzeitgemäßen 230.000 Bildpunkten mit einer leicht erhöhten Diagonalen von 2,7".

Die neu aufgelegte zweite Version des Speedlite 270EX ist weiterhin die einfachste Lösung, um mit Kameras ohne integrierten Blitz für Beleuchtung zu sorgen oder den integrierten Blitz abzulösen, um auf Funktionen wie den Schwenkkopf, den Zoomreflektor oder ganz einfach die höhere Leitzahl von 27 zurückgreifen zu können. Vom Vorgänger unterscheidet den 270EX II unter anderem die Möglichkeit, als Fernauslöser für die Kamera zu dienen. Diese Möglichkeit hat auch das neue Modell Speedlite 320EX, welches neben der etwas höheren Leistung mit Leitzahl 32 auch eine Videoleuchte bietet. Diese kann von beiden neuen Kameramodellen automatisch gesteuert werden.

Zu guter Letzt kündigte Canon noch die Entwicklung eines lange erwarteten Telezoom-Modells an. Mit dem EF 200-400 mm 1:4L IS USM Extender 1,4× kommen nicht nur Canon-Kunden in den Genuss einer bisher Nikon-typischen Optik, sie werden als Besonderheit noch auf einen integrierten 1,4×-Telekonverter zurückgreifen können, der aus dem Objektiv ein 280-560 mm 1:5,6 macht. Offenbar wird dies durch ein- oder ausschwenken des Telekonverters in den Strahlengang erreicht, was durch die im Bild sichtbare Ausbuchtung des Objektivs nahe des Bajonetts untermauert wird. Wann und zu welchem Preis diese Optik im Handel sein wird, ist noch nicht bekannt.

Preise (UVP):

  • EOS 600D Gehäuse: 749 Euro
  • EOS 600D mit 18-55 mm IS II: 849 Euro
  • EOS 1100D Gehäuse: 499 Euro
  • EOS 1100D mit 18-55 mm IS II: 549 Euro
  • Speedlite 270EX II: 189 Euro
  • Speedlite 320EX: 279 Euro
  57 Kommentare
Themen:
  • Arne Müller E-Mail
    … hat von Oktober 2004 bis Februar 2012 Artikel für ComputerBase verfasst.
Quelle: Pressemitteilung

Ergänzungen aus der Community

  • Copy 08.02.2011 10:08
    200-400mm ist es und ja, man "kippt" den Konverter quasi ein. Dafür ist die Ausbeulung am Objektiv. Dann wird aus dem 200-400mm 4er Blende ein 280-560 mit 5.6er Blende.

    Was noch zu beachten ist: bei der 1100D wurde scheinbar das "EOS Integrated Cleaning System" wegrationalisiert. Finde ich persönlich etwas merkwürdig. Im Vorgänger, der 1000D, war es schließlich auch vorhanden. Genauso wie in allen anderen neueren DSLR-Modellen von Canon. Finde, da wurden ein paar Cents an der falschen Stelle gespart.
  • Copy 08.02.2011 11:14
    Welche beiden Teleobjektive wurden denn aktualisiert? "quidde, post: 9342445
    Das Canon EF 500mm 1:4L IS II USM und EF 600mm 1:4L IS II USM. Wurden bereits Ende letzten Jahres schonmal angekündigt.
    Wann, sie aber auf dem Markt aufschlagen werden, ist weiterhin offen:
    Verfügbar im Handel ab noch offen:
    EF 500mm 1:4L IS II USM für 9.499* Euro
    EF 600mm 1:4L IS II USM für 11.999* Euro
    (http://www.canon.de/About_Us/…F_500mm_and_600mm_lenses.aspx)

    Bei den Preisen aber wirklich nur was für Profis bzw. als Leih-Version für die nächste Foto-Safari ;)