Gegen illegale Downloads: Wenn Filme so wären, dann ...
Dass der illegale Download von Filmen weit verbreitet ist, legen immer wieder Studien nahe. Dass dadurch auch die Einnahmen der Rechteinhaber beeinträchtigt werden, wird immer wieder behauptet. In einem Internetmanifest schlagen Filmfans nun vor, welche Kriterien erfüllt werden müssten, damit sie keine Filme „stehlen“ würden.
Auf dontmakemesteal.com werden dabei viele bekannte Punkte angeführt, die schon in der Vergangenheit als Argumente dienten, um den illegalen Erwerb von Filmen zu begründen. Hierzu zählen neben dem Preis etwa auch die Ausstattung des legal erworbenen Films, die oft nicht mit denen illegaler Zusammenstellungen mithalten kann. Die Initiatoren der Webseite versprechen dabei, dass sie niemals einen Film stehlen würden, wenn ihre Kriterien erfüllt würden. Ein Film dürfe demnach für nicht mehr als den Preis eines Kinotickets verkauft werden. Filme im Verleih dürften gar nur ein Drittel des Ticketpreises kosten und bei Flatrates sollte nicht mehr als das Äquivalent des dreifachen Ticketpreises gezahlt werden. Die Preise müssten sich zudem auf Inhalte, nicht auf die Bandbreite beziehen und das Alter der Filme berücksichtigen, sodass ältere Werke auch günstiger angeboten werden als jüngere. Zudem müssten TV-Serien zu einem Drittel des Preises von Filmen angeboten werden.
Wäre das Manifest an dieser Stelle zu Ende, könnte man den Initiatoren wohl ein ähnliches Schwarz-Weiß-Denken vorwerfen, das auch der Filmindustrie angelastet wird. Sie verlangen aber noch mehr und dürften damit viele Filmfans ansprechen: So sollte jeder Film in allen verfügbaren Sprachen veröffentlicht werden, nicht nur in einer lokalisierten Version – was insbesondere bei Online-Filmverleihen oft vorkommt. Zudem sollten Untertitel durch Filmfans erstellt werden können. Die Veröffentlichung der Filme soll weltweit gleichzeitig und nicht gestaffelt erfolgen und sofort nach dem Kauf oder Verleih sollte ein Film zur Verfügung stehen. Bei einem legal erworbenen Film sollte darauf verzichtet werden, Werbung oder Warnungen vorzuschalten und die Werke sollen nach Kategorien wie Genre, Jahr, Sprache, Land oder IMDB-ID gefiltert werden können. Zu guter Letzt fehlt natürlich auch jener Punkt nicht, dass auf Kopierschutzmaßnahmen verzichtet werden soll und die Inhalte auf jedem Gerät abspielbar sein sollen.
Die Forderungen der Initiatoren der Webseite können unterschrieben werden und wurden bereits von knapp 4.000 Unterzeichnern mitgetragen. Ob die Webseite allerdings einen nennenswerten Einfluss auf die Filmdistribution haben wird, insbesondere, da die Preisbildung selbst unter Sympathisanten strittig sein dürfte, bleibt abzuwarten.