Mushkin verzichtet auf 25-nm-NAND-Flashspeicher
Das Thema rund um SSDs mit in 25 nm gefertigtem NAND-Flashspeicher zieht seit Tagen seine Kreise. Die Nachteile, die solche SSDs unter Umständen zu den auf 34-nm-NAND basierenden Vorgängern mitbringen, sind auch nicht von der Hand zu weisen. Mushkin nutzt die Gunst der Stunde und kündigt an, weiterhin auf 34 nm zu bauen.
Mit dieser strategisch günstig gewählten Ankündigung dürfte der Hersteller gerade bei vielen enttäuschten Besitzern einer neuen SSD mit 25-nm-Speicher Anklang finden. Wie Mushkin in der Pressemeldung ausführt, sei 25-nm-Speicher aufgrund der geringeren Herstellungskosten zwar der nächste Schritt auf dem Weg zu günstigeren Solid State Drives, die „wesentlichen Nachteile“ müssten allerdings zunächst beseitigt werden. Dabei nennt Mushkin die bekannten Probleme mit reduzierten Kapazitäten und geringerer Lebenserwartung entsprechender SSDs, wobei die Kommunikation zwischen 25-nm-Speicher und den Controllern das Problem sei.
Daher will Mushkin zunächst auf 25-nm-NAND verzichten und die eigenen SSD-Serien weiterhin mit bewährtem (aber teurer herzustellenden) 34-nm-Flashspeicher anbieten um die Kundschaft mit „gewohnter Qualität“ zufrieden zu stellen und ihnen das zu liefern, „was sie erwarteten“ – ein Seitenhieb gegen OCZs umstrittenes Vorgehen bei der Umstellung auf 25-nm-NAND, das schließlich zu einer Umtauschaktion führte.
Corsair geht hingegen mittlerweile den Weg, die auf 25-nm-basierten SSDs entsprechend deutlich mit neuen Modellnamen zu kennzeichnen. Micron will stattdessen das Übel bei der Wurzel packen und die Nachteile mit einer guten NAND-Verwaltung durch Firmware und Controller beseitigen, da nicht die neuen Speicherchips an sich, sondern der Umgang mit ihnen das Problem sei.
Die Meldungen der letzten Tage verdeutlichen, dass OCZ mit der „heimlichen“ Einführung der neuen Speicherchips kein glücklicher Wurf gelungen ist. Andere SSD-Hersteller machen es nun besser und können sich den ein oder anderen Seitenhieb zum gescholtenen Kontrahenten nicht verkneifen. Mushkin wählte nun den einfachsten und sichersten Weg, indem das Unternehmen zunächst komplett auf die neue Speichertechnik verzichtet, was die Produkte allerdings nicht billiger machen dürfte.