Neue Opterons: AMD beschleunigt 12- und 8-Kerner

Michael Günsch
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Am heutigen morgen schickt AMD offiziell fünf neue Server-CPUs der Opteron-Familie ins Rennen, die sich bereits vor Monaten angekündigt hatten. Dabei handelt es sich um neue Modelle der 6100-Serie (Codename: „Magny-Cours“) mit zwölf oder acht Kernen. Der Opteron 6180 SE mit 2,5 GHz stellt dabei das neue 12-Kern-Flaggschiff dar.

Letzterer steht somit nun an der Spitze (auch preislich) der 6100-Serie für den Sockel G34 und bleibt trotz des um 200 MHz erhöhten Kerntakts gegenüber dem vorherigen Topmodell Opteron 6176 SE im gleichen Rahmen (105 Watt) bei der Average CPU Power (ACP), die AMD bekanntlich bei seinen Server-CPUs anstelle der geläufigeren TDP angibt. Der 6176 SE wird ab sofort durch den rund 120 US-Dollar günstigeren 6176 mit den gleichen Spezifikationen, aber nun mit nur 80 Watt ACP und ohne „SE“-Kennung des schnellsten Modells einer Serie, ersetzt. Der dritte Neuling mit 12 Kernen stellt die neue Speerspitze der sparsamen „HE“-Modelle dar und taktet mit 1,8 GHz bei 65 Watt ACP. Allen drei gemein ist dabei der übliche Ausbau des Zwischenspeichers mit 6 MB L2-Cache (12× 512 KB) und 12 MB L3-Cache sowie einer Frequenz von 1,8 GHz für den HT-Link.

Neue Opteron-6100-Modelle von AMD
Neue Opteron-6100-Modelle von AMD

Bei den Opteron 6100 mit acht Kernen gibt es ebenfalls einen Führungswechsel durch den neuen Opteron 6140, der mit 2,6 GHz nun am höchsten taktet und mit fast 1.000 US-Dollar auch das teuerste Mitglied der Familie darstellt. Seine ACP liegt genau wie beim 200 MHz langsameren 6136 bei 80 Watt. Der Opteron 6132 HE bildet mit 2,2 GHz und 65 Watt ACP für knapp 600 US-Dollar den Abschluss der Neuvorstellungen. Die Acht-Kern-Modelle verfügen bekanntlich über 4 MB L2-Cache (8× 512 KB) sowie 12 MB L3-Cache, der HT-Link taktet ebenfalls mit 1,8 GHz.

AMD Opteron 6100
Modell Takt Kerne L2- /
L3-Cache
HT-Link Sockel ACP Preis
6180 SE 2,5 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 105 W $1.514
6176 SE 2,3 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 105 W $1.386
6176 2,3 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $1.265
6174 2,2 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $1.165
6172 2,1 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $989
6168 1,9 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $744
6166 HE 1,8 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 65 W $873
6164 HE 1,7 GHz 12 6 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 65 W $744
6140 2,6 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $989
6136 2,4 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $744
6134 2,3 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $523
6128 2,0 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 80 W $266
6132 HE 2,2 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 65 W $591
6128 HE 2,0 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 65 W $523
6124 HE 1,8 GHz 8 4 MB / 12 MB 1,8 GHz G34 65 W $455

Alle Opteron 6100 („Magny-Cours“) basieren auf der in 45 nm gefertigten K10.5-Architektur und werden jeweils aus zwei Dies mit je vier oder sechs Kernen zu einem Package zusammengefügt. Daher handelt es sich nicht um native 12- oder 8-Kern-Prozessoren. Im dritten Quartal dieses Jahres plant AMD nach wie vor die Einführung und Verfügbarkeit der Nachfolger auf Basis der neuen „Bulldozer“-Architektur in 32 nm. Die Opteron-6200-Serie soll dann bis zu 16 Kerne („Interlagos“) auf dem gleichen Sockel G34 bieten. Für 2012 sieht man zudem Nachfolger mit bis zu 20 Kernen („Terramar“) vor.

AMDs Server-Roadmap
AMDs Server-Roadmap

Trotz der hohen Anzahl „echter“ Kerne und relativ günstigen Preisen gegenüber Intels Xeon-CPUs mit Hyper-Threading, haben sich AMDs Anteile am Server-Markt seit Einführung der Opteron-6100- und 4100-Serie bislang nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert. Das Verschwinden vom Workstation-Markt ist ebenso ein Indiz für die schwache Positionierung in diesem Bereich, wie auch die Zahlen aus dem vergangenen Sommer, die AMD einen Marktanteil von nur noch 6,5 Prozent bei den x86-Server-CPUs bescheinigten. Alle Hoffnung dürfte nun auf der neuen „Bulldozer“-Architektur mit zahlreichen Verbesserungen und voraussichtlich hohen Taktraten ruhen, mit der AMD im dritten Quartal das Server-Segment und bereits im zweiten Quartal den Desktop-Markt angreifen will. An diesem Zeitplan hält AMD weiterhin fest, wie aktuelle Dokumente nun bestätigen.

AMD: Ausblick auf „Bulldozer“ für Server
AMD: Ausblick auf „Bulldozer“ für Server