Antec High Current Pro 1200W im Test: Massiv viel Leistung gegen Corsair
4/11Innenraum
Das Antec High Current Pro setzt sich aus zwei übereinander liegenden Platinen zusammen, deren Bauteile durch einen horizontal platzierten 80-mm-Lüfter gekühlt werden. Dadurch entsteht bei guter Umsetzung eine adäquate Kühltopologie in Tunnelform, bei der die Abwärme der Kühlkörper direkt dem Tunnel zugeführt wird. Dieses Konzept erreicht meist eine bessere Kühlwirkung als herkömmliche Varianten, allerdings dürfte die Lautstärke in den meisten Fällen dank der geringen Größe des horizontalen Lüfters höher sein.
Am Netzanschluss findet man erstaunlicherweise keinen servertypischen Netzfilter, die in teuren Netzteilen immer öfter eingesetzt werden. Stattdessen hat Delta dort einen kleinen X-Kondensator samt Diode angebracht.
Daneben befindet sich eine ganze Reihe an Y-Kondensatoren, ein Ferritkern sowie ein MOV als passiver Überspannungsschutz. Unterstützt wird dieser durch einen sogenannten Thermistor, der als Prävention vor zu hohen Einschaltströmen dient.
In Richtung PFC-Spule gibt es insgesamt drei weitere X-Kondensatoren, einen zusätzlichen Ferritkern sowie zwei Gleichrichterbrücken zu sehen. Letztere besitzen die Aufgabe der erstmaligen Umwandlung von Wechselspannung in Gleichspannungen und haben einen eigenen kleinen Kühlkörper spendiert bekommen. Wie auf dem folgenden Bild gut zu sehen, wurden die meisten Bauteile stellenweise vollständig mit Tape umhüllt.
Als Primärkondensatoren kommen zwei Modelle vom hochwertigen japanischen Produzenten Rubycon mit einer Temperaturspezifikation von 105 °C und einer Kapazität von jeweils 390 Mikrofarad zum Einsatz. Aus Platzgründen wurden diese liegend mit Kabelbindern befestigt. Ein dicker Kabelstrang führt von dort aus zur zweiten Platine.
Auf dieser zweiten Platine setzt sich der PFC-Bereich mit zwei weiteren Primärkondensatoren fort, die etwas kleiner dimensioniert sind und eine Kapazität von jeweils 150 Mikrofarad vorzeigen können. Unmittelbar daneben sind weitere Filterbausteine wie der hier sichtbare, blaue X-Kondensator vorhanden.
Eine große Besonderheit des Gerätes stellt der Transformator dar, an dem die Transistoren zur Gleichrichtung der +12-V-Spannung direkt angebracht wurden. Diese Technik soll unter Anderem eine höhere Effizienz ermöglichen. An den kleinen nebenstehenden Kühlkörpern befinden sich die Transistoren der DC-DC-Technik, welche von +12 V die beiden kleineren Spannungen (+3,3 V und +5 V) abknapsen. Gesteuert wird dieser Vorgang von einem Fairchild-Controller, der auf der Platinenrückseite montiert ist.
Zur Spannungsglättung vertraut Delta auf eine recht hohe Anzahl von Polymerkondensatoren aus dem japanischen Hause Nippon-Chemicon, die jeweils mit einer Temperaturspezifikation von 105 °C bezeichnet sind. Unterstützt werden diese von einigen vorteilhaften Feststoffvarianten.
Die am Rand befindliche Zusatzplatine beherbergt den Controllerchip des Lüfters sowie einen Sicherungschip für die Schutzschaltungen. Dieser stammt aus dem Hause Weltrend und trägt den Namen DWA103N.
Alles in Allem hat Antec nicht zu viel versprochen. Der Innenraum besitzt dank der interessanten Topologie (die von Antec „Full Bridge Phase Shift Technologie“ gennant wird) eine sehr große Fläche, auf der hochwertige Bauteile in Hülle und Fülle zu sehen sind. Nicht nur auf den ersten, sondern auch auf den zweiten Blick merkt man dem High Current Pro deutlich an, dass es aus einer aufwändigen Delta-Entwicklung stammt, bei der wohl nichts dem Zufall überlassen und mit viel Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Letzteres zeigt sich auch an der hier sichtbaren, exzellenten Lötqualität.