Corsair HS1 USB im Test: Das erste Headset vom Speicher-Hersteller
5/7Klangeindrücke
Teil 1: Vom Kampf mit der Software
Das Corsair HS1 USB Gaming Headset bietet durch dein Einsatz von 50-mm-Treibern zumindest theoretisch das Potenzial für eine gute Basswiedergabe und eine dynamische Abstimmung. Bei ersten Gehversuchen blieb dieser Eindruck allerdings unbestätigt. Zwar überzeugte das Corsair-Headset schnell durch eine gute tonale Ausgeglichenheit, insgesamt hörte sich alles jedoch an, als würden die Kopfhörer einen Teil ihres Potenzials nicht ausschöpfen. Es fehlte vor allem die erhoffte Dynamik, was durch einen schwachen Bass befördert wurde. Auch wechselte der Eindruck vom Bühnenbild von Quelldatei zu Quelldatei unerwartet stark, doch dazu später mehr. Es gibt nämlich für die festgestellten Unzulänglichkeiten Lösungen, die in der Software gesucht werden müssen.
Das erste Problem lässt sich gut mit dem Equalizer in den Griff bekommen. Das Corsair HS1 USB Gaming Headset weist in der Default-Stellung einen äußerst zurückhaltenden Bass auf, der vor allem im Tiefbassbereich gar nicht mehr in Erscheinung tritt. Ein beherzter Griff an die Regler für 30, 60 und 120 Hertz schafft hier Abhilfe. Nicht zu empfehlen ist hingegen die „Bass“-Voreinstellung, da diese gleichzeitig den Bereich der oberen Mitten und unteren Höhen (1.000 – 4.000 Hz) absenkt. Das Ergebnis ist eine sehr dumpfe Wiedergabe, die bei einer schlichten Erhöhung von Tief-, Mittel- und Oberbass nicht auftritt. Im Gegenteil: Das Arbeiten mit dem Equalizer erwies sich als sehr angenehm, da die Korrekturen tatsächlich auch gut umgesetzt werden und die restliche Tonalität des Kopfhörers nicht beeinflussen.
Nach der Korrektur der Basswiedergabe überzeugte das Corsair HS1 USB Gaming Headset in vielen Liedern, nicht jedoch in allen. Manches Mal ergab sich ein sehr schmales Bühnenbild und der Eindruck, das Headset fahre mit angezogener Handbremse. Interessanterweise hörte sich dieselbe Quelldatei besser an, wenn man im Treiber den Systemeingang auf 7.1 Kanäle umstellte. Dann stellte sich der eben gewonnene, positive Klangeindruck ein, wobei auch die Gesamtlautstärke erhöht wurde.
Bei einer näheren Untersuchung der Thematik kristallisierte sich der Verdacht heraus, dass Quelldateien mit vergleichsweise niedriger Qualität (MP3-Dateien mit 128 bis 192 kbit/s) dieses Problem aufwiesen, bessere Wiedergabemedien (MP3-Dateien mit 256 kbit/s und mehr, Audio-CDs, DVDs) jedoch nicht. Es sei hierbei erwähnt, dass auch die minderwertigeren Quelldateien ein gutes Maß an Wiedergabequalität erreichten, wenn der Systemeingang auf 7.1 umgestellt wurde. Dies ist lediglich bei besseren Quellen nicht notwendig und bei diesen ist auch keine Änderung der Wiedergabelautstärke bei einem Wechsel zwischen Stereo und 7.1 zu beobachten. Überhaupt: Bei guten Quelldateien ist überhaupt kein Unterschied zwischen den Systemeingangsmodi heraus zu hören während schlechtere bei 7.1 gewählten Kanälen am besten klingen. Es ist folglich zu empfehlen, diese Einstellung als Standard auszuwählen. Damit bleiben etwaige Surroundsimulationen explizit unberührt, da diese zusätzlich hinzu geschaltet werden müssen!