Prolimatech Genesis im Test: Tower- und Top-Blow-Kühler vereint

 11/11
Martin Eckardt
285 Kommentare

Fazit

Als einem der wenigen Hersteller in diesem vergleichsweise stagnierenden Segment gelingt es Prolimatech zuverlässig, die eigene Produktpalette innovativ zu erweitern und mit großem Ideenreichtum und Perfektionsdrang den High-End-Bereich der Prozessorkühler neu zu beleben. So präsentiert der Hersteller mit dem Genesis einen Kühlergiganten, der mutig mit üblichen Konventionen bricht, als Hybrid zwischen Tower- und Top-Blow-Kühler konstruktiv sehr gewagt anmutet, unterm Strich dafür belohnt wird und mit beeindruckenden Leistungseigenschaften zum Teil neue Maßstäbe zu setzen vermag.

Dabei hat sich während unserer Tests insbesondere der Silentbereich mit enorm niedrigen Drehzahlen und Lärmemissionen als Steckenpferd des Genesis herauskristallisiert. So zeigt der Prolimatech-Bolide speziell bei niedrigen Lüftergeschwindigkeiten von unter 1.000 U/min enorme Reserven und neue Referenzqualitäten im Bereich der Luftkühler. Auch darüber hinaus gibt es momentan nur wenige Prozessorkühler, die dem Genesis aus Sicht der nominellen CPU-Kühlleistung Paroli bieten können.

Hinzu gesellt sich der aufgrund des zweifach gerichteten Luftstroms durchaus positive Mitbelüftungs-Effekt auf Peripheriekomponenten des Motherboards, welcher von uns jedoch nicht weiter quantifiziert wurde, im Zuge der Praxistests jedoch ähnlich gut wie bei herkömmlichen Top-Blow-Vertretern zu beobachten war.

Prolimatech Genesis – zwischen Genie und Wahnsinn
Prolimatech Genesis – zwischen Genie und Wahnsinn

Qualitativ hinterlässt die Prolimatech-Konstruktion erwartungsgemäß einen sehr guten Eindruck. Passgenaue Verarbeitung, hochwertige Materialien und eine robuste, markant unverspielte Erscheinung kennzeichnen den Genesis. Ergänzend hätten wir uns noch eine eingebrachte Möglichkeit der Lüfterentkopplung gewünscht – hier kann der Anwender aber problemlos selbst eingreifen und etwa entsprechende Gummistopper zwischen Lüfter und Kühlkörper montieren. Die sehr guten Lüfterklammern bieten dafür noch die nötige Flexibilität.

Am wohlsten fühlt sich der Genesis in Kombination mit zwei langsam drehenden, leisen 140-mm-Lüftern. Die ebenfalls betrachteten Prolimatech-Vortex-Exemplare haben sich dabei als durchaus brauchbare Bestückung für wenig Geld erwiesen. Hier kann der Anwender jedoch seinen Wünschen weitgehend freien Lauf lassen.

Insgesamt überzeugt der Prolimatech Genesis auf breiter Front. Bärenstarke Kühlleistung im aktiven sowie semipassiven Silentbereich, ein durchdachtes, durchaus weitsichtiges und sicheres Montagekonzept für alle gängigen Plattformen und eine beispielhafte Güte stehen Pate für ein gelungenes Kühlprodukt der gehobenen Klasse. Dass der Kühler kein Produkt für Jedermann ist und ob seiner Dimensionen etwas Flexibilität einbüßt, ist kein Geheimnis. Unsere ComputerBase-Empfehlung für den derzeit wohl leistungsstärksten Prozessorkühler dürfen wir ob der beeindruckenden Charakteristika des Genesis in den genannten Bereichen jedoch nicht ungezückt lassen.

Empfehlung 02/2011
Empfehlung 02/2011

Lüfterlos ist der Prolimatech Genesis ab Anfang März zum Preis von 59,90 Euro bei Caseking zu erstehen. In sinnvollen Kombinationen mit passenden 140-mm-Lüftern, etwa den hier gezeigten Blue-Vortex 14, wechseln Sets bereits ab 69,90 Euro den Besitzer.

Weitere Empfehlungen

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.