TI: 2+2-Kern-SoC für Handys und Tablets
Texas Instruments (TI) hat ein sehr interessantes neues Design für kommende Handy- und Tablet-SoC vorgestellt. Die „OMAP 5“ getaufte Plattform basiert in erster Linie auf zwei ARM-Cortex-A15-Kernen, denen für Operationen in speziellen Umgebungen noch zwei ARM-Cortex-M4-Kerne zur Seite stehen können.
Die beiden M4-Kerne sind zwar deutlich langsamer als die großen Ableger von ARM, für viele Operationen jedoch noch völlig ausreichend. Der größte Bonus an dem Modell ist der sehr geringe Strombedarf. Mit dem 2+2-System will Texas Instruments also zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen – Geschwindigkeit und niedrigen Stromverbrauch. Als Konkurrent gilt direkt Nvidias Tegra 3, hinter dem sich das neue Modell laut einem Firmensprecher nicht verstecken muss.
Einhergehend mit den neuen Prozessorkernen wurde auch die Grafikeinheit auf den neuesten Stand gebracht. Der PowerVR SGX544-MPx kann fortan mit OpenGL v2.0, OpenGL v1.1, OpenCL v1.1, OpenVG v1.1 und EGL v1.3 umgehen, auch von einer DirectX-Unterstützung ist die Rede. Die zu unterstützenden Betriebssysteme werden deshalb Googles Android und Chrome sowie weitere Open-Source-Projekte umfassen, die Hand wird jedoch auch in Richtung Windows ausgestreckt, das ab dem kommenden Jahr auch mit ARM-basierten Geräten umgehen kann.
Auch im Bereich der Anschlüsse wird das neue Modell auf den aktuellen Stand gebracht. Diverse USB-Ports, die auch den USB-3.0-Standard umfassen, sowie Anschlüsse für HDMI, SATA, die Unterstützung für bis zu vier Kameras und viele weitere heute bereits gängige Anschlüsse bei Handys und Tablets werden geboten.
Texas Instruments hat das System auch bereits für vier A15-Kerne designt, sich für den ersten Marktauftritt aber für eine Dual-Kern-Variante mit größerem L2-Cache und einem mit bis zu 2 GHz deutlich höherem Takt als bisher entschieden. Eine spätere Version mit vier der schnellen ARM-Kerne ist deshalb nicht unwahrscheinlich. Da man auf die 28-nm-Fertigung setzen wird, ist ein Marktstart ohnehin erst ab 2012 geplant. Samples der zwei unterschiedlichen Versionen – eine für Handys und Tablets und eine weitere für Low-Cost-PCs oder ähnliche Geräte – sollen ab der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres ausgeliefert werden.