Welche Internet-Security-Suite ist die Beste?

Parwez Farsan
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Regelmäßig unterzieht ProtectStar die auf dem Markt befindlichen Internet-Security-Suiten einem Test und bewertet sie in den Kategorien Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit & Performance sowie dem Preis-/Ausstattungsverhältnis. Im Vergleich zum letzten Test konnten sich vor allem auch die schwächeren Produkte insgesamt verbessern.

Bei allen getesteten Security-Suiten handelt es sich ausschließlich um Sicherheitslösungen, die dem Anwender Schutz vor Gefahren wie Hackern, Trojanern, Viren, Rootkits, Keyloggern, Phishing-Angriffen und anderen Gefahren versprechen.

Getestet wurde sowohl unter Labor- als auch unter realen Bedingungen. Im Bereich der Sicherheit lag der Fokus auf dem äußeren und inneren Schutz der in den Security-Suiten integrierten Personal Firewall. Das Hauptaugenmerk hierbei, die werkseitigen Einstellungen, also der Auslieferungszustand der Suite. „Äußerer Schutz“ bedeutet, dass die Sicherheitsüberprüfung mit einem direkt an das Internet angeschlossenen Computer erfolgt, d. h. ohne zwischengeschalteten Router oder Hardware-Firewall. „Innerer Schutz“ bedeutet hingegen die Durchführung von Sicherheitstests der Personal Firewall, wenn der entsprechende Rechner im LAN eingebunden ist, da dieses oft als vertrauenswürdige Zone gehandhabt und daher von vielen Personal Firewalls nur mit niedrigeren Sicherheitseinstellungen überwacht wird. In diesem Bereich sollte daher analysiert werden, was passieren könnte, wenn ein LAN-Rechner bereits verseucht ist oder ein Gast-Computer als „Angreifer“ agiert. Für die Bestimmungen und Analysen der Malwareerkennungsraten kooperierte man mit der AV-Test GmbH.

Der Bereich Benutzerfreundlichkeit beinhaltet die Punkte Installation, Deinstallation, Verständlichkeit der Meldungen und die individuellen Einstellungs- und Konfigurationsmöglichkeiten – sowohl während der Installation als auch danach. Zusätzlich wurden das Handbuch und dessen Verständlichkeit, die Onlinehilfe und die FAQs in die Bewertung aufgenommen. Nicht zu vergessen ist die Verfügbarkeit einer Rettungs-CD/DVD bzw. die Möglichkeit selbst eine Rettungs-CD erstellen zu können.

Auch auf die Beeinflussung der System-Performance wurde näher eingegangen. Dafür wurden die Suiten auf einer Reihe unterschiedlichster Rechner installiert – angefangen bei einem Einkern-Prozessor mit 1.000 MHz unter Windows XP mit installierten Service Pack 3 bis hin zu einem mit 2,66 GHz getakteten Quad-Core-Prozessor unter Windows 7 mit unterschiedlicher Speicher- und Festplattenbestückung. Der ausschlaggebende Punkt dabei war, ob die Produkte nach den Herstellerangaben bezüglich der Mindestvoraussetzungen der Produkte auch benutzergerecht verwendet werden können.

In der letzten Kategorie, Preis-/Ausstattungsverhältnis, geht es neben dem Lieferumfang um zusätzliche Angebote – dazu zählen etwa Software-Module für Backup, Tuning, etc. – sowie die Anzahl der enthaltenen Lizenzen. Hinzu kommt der Preisunterschied zwischen einer Box- und Downloadversion beim Hersteller gegenüber dem „Straßenpreis“, der am Beispiel des Onlineversandhauses Amazon verglichen wurde. Dabei gab es mitunter sehr drastische Unterschiede bis zu einer Halbierung des Preises, weshalb der geneigte Käufer – wie üblich – vor dem Kauf auch den Preisvergleich zu Rate ziehen sollte.

Das Bewertungssystem ist bereits aus den vergangenen Jahren bekannt: Insgesamt konnte ein Maximum von 200 Punkten erreicht werden, wovon 120 Punkte allein auf den Bereich der Sicherheit zurückgehen. Die Benutzerfreundlichkeit und Performance wirken sich mit jeweils maximal 30 Punkten auf die Gesamtwertung aus, das Preis-Leistungs-Verhältnis mit maximal 20 Punkten.

Die wichtigsten Punkte im Test sind der äußere Schutz der Firewall sowie die Malware-Erkennung mit jeweils 40 Punkten, wobei sich die Malware-Erkennung in die Unterpunkte AV-Test Malware (30 Punkte) und „Real-World-Testing“ (10 Punkte) aufgliedert. Bei AV-Test Malware werden pro fehlendem Prozentpunkt in der Erkennungsrate 0,5 Punkte und bei „Real-World-Testing“ 0,1 Punkte pro fehlendem Prozentpunkt abgezogen. Bis zu zehn weitere Punkte können für sonstige Sicherheitsfunktionen wie die Qualität der Warnmeldungen, Log-Dateien, Intrusion Prevention Systeme, Hostprotection, mehrere Anti-Virenscanner, HIPS, Behaviorblocker, usw. vergeben werden.

Gesamtergebnis
  • von maximal 200 Punkten:
    • Symantec Norton Internet Security 2011
      190,4
    • Panda Security Internet Security 2011
      188,1
    • Eset Smart Security 4.2
      187,7
    • Kaspersky Internet Security 2011
      186,7
    • BitDefender Internet Security 2011
      186,4
    • F-Secure Internet Security 2011
      185,8
    • Avira Premium Security Suite
      185,2
    • G DATA Internet Security 2011
      184,7
    • Trend Micro Internet Security 2011
      180,3
    • McAfee Internet Security 2011
      176,5
    • Norman Security Suite
      175,4
Einheit: Punkte

Den Gesamtsieg im „Großen Vergleichstest Internet Security Suiten 2011“ des unabhängigen Instituts von ProtectStar konnte sich dieses Jahr Symantec mit 190,4 Punkten sichern. Knapp dahinter folgen Panda Internet Security 2011 (188,1) und Eset Smart Security 4.2 (187,7). Panda schaffte damit direkt den Einstieg auf den zweiten Platz, während Symantec sich vom vierten Platz an die Spitze kämpfte. Die Lösung von Eset war bereits im letzten Test auf dem dritten Platz, konnte diesmal jedoch mehr Punkte erringen. Die Produkte von Avira und G-Data, die sich beim letzten Mal noch die ersten beiden Plätze holen konnten, wurden 2011 auf die Plätze sieben und acht durchgereicht.

Dabei erlaubt sich die Symantec-Suite sogar einen Ausrutscher und liegt beim On-Demand Malware-Test mit einer Erkennungsrate von 95,3 Prozent lediglich auf dem vorletzten, achten Platz, was 4,7 Punkte kostet. Ansonsten überzeugt das Produkt allerdings in allen weiteren Tests und Kategorien mit Platzierungen an der Spitze und bietet beispielsweise eine anwenderfreundliche Menüführung und eine nochmals verbesserte Performance. In den Sicherheitstests muss nur beim „Real-World-Testing“ noch ein leichter Abzug von 0,3 Punkten hingenommen werden, was in dieser Kategorie aber noch immer für den zweiten Platz genügt. Ebenso überzeugt die Suite bei Benutzerfreundlichkeit und Performance mit jeweils 29 von 30 möglichen Punkten und auch bei Preis und Ausstattung ist man mit 17 Punkten im Spitzenfeld und wird nur von der G-Data-Suite überboten, die 18 Punkte holt.

Das zweitplatzierte Panda Internet Security 2011 verzeichnet in den Sicherheitstests leichte Abzüge beim „Real-World-Testing“ (9,1/10) sowie bei den sonstigen Sicherheitsfunktionen (8/10). Bei Benutzerfreundlichkeit und Performance gibt es jeweils 27 Punkte und starke 17 Punkte bei Preis und Ausstattung.

Eset Smart Security 4.2 hat als drittplatziertes Produkt in gleich drei sicherheitsrelevanten Tests Abzüge und kommt auf 25,3 Punkte beim On-Demand Malware-Test, 8,4 Punkte beim „Real-World-Testing“ und 8 Punkte für die sonstigen Sicherheitsfunktionen. Dafür erreicht es bei Benutzerfreundlichkeit & Performance mit 29 bzw. 30 Punkten die besten Ergebnisse. Für Preis und Ausstattung erhält auch dieses Produkt 17 Punkte. Insgesamt bescheinigen die Tester den Eset-Produkten eine kontinuierliche Verbesserung von Jahr zu Jahr. Gefehlt hat ihnen hingegen ein Schutzmodul zur proaktiven Malwareerkennung, das aber offenbar noch in den kommenden Wochen mit der neuen Version Eset Smart Security 5.0 verfügbar sein wird.

Positiv Hervorgehoben werden zudem die Entwicklungen der Produkte von BitDefender, F-Secure, McAfee und Norman. Alle vier hätten im Vergleich zu den Vorgängerversionen deutliche Verbesserungen. Gerade BitDefender und F-Secure seien nur knapp an einem Platz auf dem Siegertreppchen vorbei geschlittert. Auch die Security-Suiten von McAfee und Norman seien der Mehrheit aller Testexperten von ProtectStar positiv aufgefallen.

Sollte sich der eine oder andere Leser nun zum Kauf eines der Produkte entscheiden, möchten wir insbesondere auf die Preise verschiedener Quellen hinweisen. Bezieht man die Security-Suiten als Box-Version oder Download direkt beim Hersteller, zahlt man im schlechtesten Fall Fast dreimal so viel wie bei einschlägigen Versandhändlern. Vergleichen lohnt sich!

Den vollständigen Vergleichstest mit allen Einzelergebnissen gibt es auf der offiziellen Seite von ProtectStar kostenlos als PDF zum Download.