AMDs „Llano“ soll „Sandy Bridge“ im Notebook schlagen
Im Rahmen eines Blog-Eintrags hat AMD erste Informationen zu den kommenden „Llano“-APUs preisgegeben und ComputerBase gegenüber auch bestätigt. Während das Video aufgrund der ausgewählten Benchmarks bedingte Schlüsse hinsichtlich der finalen Leistung zulässt, werden jedoch Dinge, wie etwa die kommenden Bezeichnungen, geklärt.
Bei der Namensgebung orientiert sich AMD augenscheinlich einmal mehr an Intel, was angesichts deren bereits undurchschaubarer Namensgebung in einem nicht weniger (un)erfreulichen Ergebnis mündet. Der AMD A8-3510MX wird ein Vier-Kern-Prozessor für Notebooks mit 1,8 GHz, dem die Radeon HD 6620M zur Seite steht. Dieses Modell will AMD aktuell gegen Intels kleinsten Quad-Core-Prozessor auf Basis des „Sandy Bridge“ stellen. Ob dabei die TDP-Klassifizierung oder der Preis den Ausschlag gibt, ist jedoch nicht bekannt und wollte man auch nicht verraten. Sollte es die TDP sein – 45 Watt beim Core i7-2630QM – müsste man sich jedoch auch noch drei anderen Modellen stellen, einschließlich einem 300 MHz schnelleren Modell (und nochmals 500 MHz mehr beim Turbo), besserem Speicher, mehr L3-Cache und auch höherem Grafiktakt. Eine Annäherung über den Preis scheint deshalb wahrscheinlicher.
Dank der integrierten Grafikeinheit sieht sich AMD im Gesamtpaket vorne und untermauert dies mit einem vor Ort gezeigten und auch bereits online verfügbaren eigenen Video. Weiterhin sagt man in dem Blog-Beitrag auch aus, dass man sich von den traditionellen x86-Prozessorbenchmarks bei dieser Neuheit verabschieden soll, was wiederum viel Spielraum über die reinen Prozessorleistung des Modells zulässt. Allgemein wird in dieser Sparte erwartet, dass die „Llano“ auf Basis eines leicht optimierten Athlon II deutlich das Nachsehen haben werden. Der Blog-Eintrag sagt zudem aus, dass „Llano“ und „Sandy Bridge“ in den Punkten Die-Größe und Anzahl der Transistoren nahezu auf gleichem Niveau agieren. Da das Video in einigen Punkten jedoch auch markante Fehler enthält – ein P8H67-M ist ein Desktop-Board von Asus mit dem Sockel LGA 1155, der unmöglich einen rPGA-Prozessor mit 988 Pins aufnehmen kann – bleiben schlussendlich neben diesen Dingen und auch den weiterhin frühen Samples aus der Produktion viele Fragen offen.
Im Gespräch mit AMD wurde zudem ein wenig mehr zu den aktuellen Launch-Plänen der gesamten Neuheiten bekannt. Demnach wird „Llano“ erst für Notebooks vorgestellt und danach folgt ein Ableger für den Desktop. Beide Varianten sollen jedoch im Sommer erscheinen, ein Start bereits zur Computex ist nicht ausgeschlossen. „Bulldozer“ wird ebenfalls im Sommer in den Markt entlassen, eventuell als erste Desktop-Neuerung, aber nach „Llano“ für Notebooks. Wäre dem so, hätten wohl alle bisherigen Gerüchte irgendwie Recht, die besagten, dass „Llano“ mal vor oder nach „Bulldozer“ kommen solle. Erste neue Boards für „Bulldozer“ sollen beispielsweise von MSI ab Ende April ausgeliefert werden – ein Marktstart im Rahmen von bis zu zwei Monaten später wäre dabei ein altbekanntes Prozedere. Zu der konfusen Sockelgeschichte zwischen AM3 und AM3+ und „läuft“ und „läuft doch nicht“ werden wir separat noch etwas berichten.