Intel stellt „Oak Trail“ als Atom Z670 offiziell vor

Update Volker Rißka
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Nachdem die Gerüchteküche bereits seit langer Zeit über einen Starttermin von Intels erstem Prozessor speziell für Tablets spekuliert hatte, hat Intel das erste Modell jetzt offiziell vorgestellt. Das erste Modell aus der Serie „Oak Trail“ wird der Atom Z670.

„Oak Trail“ kombiniert allgemein betrachtet Teile der Plattform „Moorestown“ mit einigen Neuerungen. Deshalb ist die Namensgebung auch sehr eng verwandt, „Moorestown“ bildete die ersten Modelle der Atom-Z600-Serie. Da eben der Ursprung der gleiche ist, bewegt man sich auch bei der Technik im gleichen Bereich. Die Basis für den Prozessorteil ist der „Lincroft“, ein in 45 nm gefertigter Prozessor mit zusätzlichen Elementen, der bereits seit einem Jahr verwendet wird. Der Atom Z670 arbeitet deshalb wie die „Moorestown“ mit lediglich einem Kern und setzt dabei auf die Unterstützung von Hyper-Threading für einen zweiten Thread. Der L2-Cache ist ebenfalls 512 KByte groß, auch die dritte Komponente passt wie die Faust aufs Auge: der Takt liegt bei 1,5 GHz – eben wiederum genau wie die „Moorestown“.

Der Atom Z670 vertraut wie die anderen Atom Z600 auf einen integrierten Grafikchip, den GMA 600 auf PowerVR-Basis. Dieser unterstützt OpenGL ES2.0, OpenGL 2.1, OpenVG 1.1 und Video-Features wie H.264. Die TDP des gesamten Gespanns liegt bei 3 Watt.

Intel „Oak Trail“
Intel „Oak Trail“

Neu bei „Oak Trail“ ist der dazu passende Quasi-Chipsatz mit dem Codenamen „Whitney Point“, der im Handel als SM35 bezeichnet wird. Dieser stellt elementare Funktionen wie USB, HDMI und Audio bereit WLAN, UMTS und WiMAX wird von separaten eigenen Lösungen oder von Drittherstellern bereitgestellt, auch für die notwendige Stromversorgung kommt ein zusätzliches weiteres Bauteil zum Einsatz.

Der Preis des Atom Z670 hat es in sich. Nach der zum Ende des letzten Jahres spekulierten 25 US-Dollar legt Intel die Messlatte mit einer Preisempfehlung von 75 US-Dollar sehr hoch. Je nach Gerücht ist der Atom Z670 damit mehr als drei Mal so teuer wie ein Dual-Core-SoC von ARM, der aktuell in vielen Smartphones und Tablets Anklang findet. Dieser wird auf einen Preis von etwa 20 US-Dollar geschätzt.

Erste Tablets auf Basis von „Oak Trail“ hat Intel bereits einige Male ausgestellt. Welches davon jedoch letztlich in den Handel kommt, ist aktuell noch nicht klar. Leicht dürfte es angesichts des Preises und der sehr starken Konkurrenz für Intel aber nicht werden, in diesem Markt mit den „Oak Trail“ richtig Fuß zu fassen. Denn letztlich erbt die neue Plattform zu viele Schwächen von „Moorestown“, der wieder schlichtweg kaum irgendwo verbaut, geschweige denn verfügbar ist. Die Gerüchteküche vermeldet in dem Zusammenhang auch, dass der ehemalige Chef dieser „Ultra Mobility Group“, Anand Chandrasekher, eben wegen der anhaltenden Erfolgslosigkeit bei den Tablets und Smartphones gegangen ist/wurde.

Update

Intel hat uns am Nachmittag kontaktiert und darauf hingewiesen, dass die offizielle Preisliste wieder auf den alten Stand vom 13. März (PDF) zurückgesetzt wurde. Im Cache ist die verfrüht online sichtbare Preisliste vom 27. März aber noch zu finden. Wann „Oak Trail“ nun offiziell das Licht der Welt erblickt, konnte man noch nicht genau sagen, es soll aber „in Kürze“ soweit sein.

Intel Atom Z670
Intel Atom Z670